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Heart Of Cygnus / The Voyage Of Jonas
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Wenn dies das neue Queen-Album wäre, würde mit "The Voyage Of Jonas" vielleicht die erste Sensation des Jahres vorliegen. Vieles erinnert frappierend an die frühen Werke der britischen Hard Rock-Legende, damals Anfang der Siebziger, als sie noch richtig geniale Werke ablieferte. Doch es sind halt 'nur' Heart Of Cygnus, die hier mit ihrem vierten Silberling eine erneut reife Leistung abliefern... so jedenfalls der erste Eindruck nach dem ersten gut einstündigen Durchlauf.
Nach einer Dauerrotation, die einen ganzen Vormittag in Anspruch nahm, macht sich allerdings eine gewisse Ernüchterung breit. "The Voyage Of Jonas" klingt einfach zu konstruiert, zu geschraubt, zu sehr an den Vorbildern angelehnt: So, als wenn die Prog-Götter auf ihre Olymp-Kollegen aus dem Bereich der NWoBHM treffen würden. Ein paar Spritzer AOR (ich denke speziell bei "Sailing North" an Boston), ein Quäntchen Kansas und ganz viel von den bereits angesprochenen Queen hinzu - fertig wäre ein Klassealbum, wenn... ja, wenn das so einfach wäre!
Dabei können die beiden Kalifornier was. Ihr Spiel ist überaus präzise, teilweise sogar virtuos - hohe kompositorische Anlagen sind allgegenwärtig. Und doch glaubt man, Heart Of Cygnus das Projekthafte anzumerken. Man spürt bei den Songs förmlich, wie zwei Soundtüftler im Studio an ihren PCs sitzen und - wie bei einem Gemälde - Schicht für Schicht auf das Klanggebilde auftragen. Auch wenn dabei geniale, mehrstimmige Gitarrenfiguren à la Brian May herauskommen: Eine Band im Studio klingt anders! Das Ergebnis kann sich dabei durchaus hören lassen, auch wenn es an manchen Stellen sehr sperrig und klotzig wirkt.
Die Hoffnung, dass "The Voyage Of Jonas" das biblische Buch Jona [der Typ, der von einem Wal verschluckt und später wieder ausgespuckt wurde] zu Grunde liegt, erfüllt sich nicht. Das wäre mal ein Thema gewesen - so ist halt das x-te Fantasy-Märchen entstanden. Der CD liegt zwar kein Booklet bei, allerdings kann sich der interessierte Hörer eine digitale Version in Form einer pdf-Datei auf der Website der Band runterladen.
Wie schon angedeutet: Dies soll KEIN Verriss sein!! "The Voyage Of Jonas" hat seine tollen Momente, seine Anspieltipps. Wie das zauberhafte "Jonas", bei dem - wenn der Gesang einsetzt - meine geliebten Kansas verschmitzt um die Ecke blinzeln oder das folgende "At The Portside Inn", das speziell hier einen Ehrenplatz verdient gehabt hätte. Aber da haben wir's wieder: Macht doch mal was Eigenes, Jungs! Ihr habt es doch drauf!!
Fazit: Wer gerne im Hard Rock der Siebziger schwelgt, kann dem Album durchaus ein echte Chance geben. "The Voyage Of Jonas" mag zur Überproduktion neigen - hörenswert ist es allemal.
Line-up:
Jeff Lane (guitars, vocals, keyboards, bass) Jim Nahikian (drums)
Externe Links:
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