Pagan Metal und kein Ende….Heathen Foray beehren uns nach nur einem Jahr mit einem neuen Longplayer.
Aufgemacht ist auch das zweite Werk der Österreicher wieder sehr schön. Cover (wenn auch sehr klischeehaft) und Booklet sind sehr stimmig, die Texte lesbar (oftmals sind Booklets ja sehr unleserlich, so nach dem Motto 'Dunkellila-Schrift auf schwarzem Untergrund' oder solche Scherze). Ob jene, teils in Deutsch, nun auch lesenswert sind sollte jeder Heidenbanger selbst entscheiden.
So wird doch zum x-ten Male von Kriegern und Helden usw. schwadroniert - na ja, gehört wohl dazu, obwohl ich mir immer vor dem geistigen Auge vorstelle, dass irgendein Knilch mit seiner erhobenen Axt Gift und Galle sabbernd vor einem Ritter steht und der Ritetr diesen, nach dem der Giftknilch seinen heidengeschwängerten Vortrag beendet hat, sofort durch das Schwert sterben lässt und der schmalzgewichste Rittersmann gelangweilt auf sein Ross steigt…
Musikalisch wendet der Fünfer ein weiteres Mal die Ohren in Richtung Schweden, besonders zu den Ikea-Metallern von Amon Amarth. Hatte ich nicht zur ersten Scheibe angemerkt, wenn ein paar eigene Ideen mit einfließen, wäre es der Durchbruch???
Gut, es wird nicht blind geklaut, aber dennoch klingt das eine oder andere Riff doch sehr nach den Haudegen um Johann Hegg. Die meiste Ähnlichkeit liegt allerdings in der Vokalabteilung. Was wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass Frontheide Robert seine Stimme ähnlich benutzt wie der Zottelbart vom 'Feuerberg'. Auch hier hatte ich schon beim Vorgänger gemeckert dass die Vocals zu sehr nach Hegg klingen, mittlerweile tun sie das noch mehr, schade.
Allerdings ist sich der Fünfer auch treu geblieben und schafft es erneut, seinen Pagan Metal ohne nervige Tröten, Maultrommeln und dergleichen zu präsentieren. Dafür gibt's schon mal einen riesengroßen Pluspunkt.
Aber dergleichen Schnickschnack braucht der heidnische Überfall auch nicht. Nein, schon wie auf dem Erstling ballern die Songs auch ohne Getröte gut vor den Latz. Vor allem die Gitarrenarbeit macht wirklich Spaß.
Hier konnten sich die Herren noch mal ganz schön steigern. Gerade die Leadgitarren schaffen es, ordentlich zu Sägen. Auch die Produktion ist wunderbar differenziert und gnadenlos druckvoll.
An einzelnen Tracks muss besonders Numero acht, "Walls Of Vienna", hervorgehoben werden, ein herrlicher Schleifer von epischer Breite und Wucht. Hätten Heathen Foray nur solche Stücke auf den Plastikteller gepackt, ich müsste die Höchstnote zücken.
Aber es haben sich leider auch solche Melodien mit aufs Album geschlichen, die einem schon so dermaßen zu den Ohren raushängen, dass man locker einen Rastazopf draus machen könnte. Und das sofort im Anschluss, bei "Hopfen & Malz"!!!
Mal nur so ne Frage nebenbei: Gibt es irgendwo da draußen im fernen Mittelerde den Onlineshop 'Methornpukemelodies.ME', der von irgendwelchen in Rente gegangenen Trollen geleitet wird, in dem sich Pagan Bands Melodien runterladen können??? Sauf-Gehoppel-Gute Laune-Feuerhupps-Mucke. Auch der Text schafft es, dass einem gleich der Hopfenblütentee wieder hochkommt!
Naja, decken wir über so manchen Pagantext lieber das Kettenhemd des Schweigens.
Alles in allem sollte man der Band schon mal das eine oder andere Ohr leihen, gut gemacht ist der Stoff bis auf ein paar Patzer allemal. Auch aufgeschlossene Death Metaller könnten an der Langrille Gefallen finden.
Fazit: Große Steigerung zur ersten Scheibe, aber immer noch nicht 'State Of The Art' wenn auch eine der besseren Sorte.
Line-up:
Robert Scholl (vocals)
Jürgen Brüder (guitar)
Bernd Zahn (guitar)
Markus Wildinger (bass)
Franz Löchinger (drums)
Tracklist |
01:Amored Bards
02:The Blight
03:Bifrost
04:Ascension
05:Messenger Of God
06:Endless Sorrow
07:A Brother's Tale
08:Walls Of Vienna
09:Hopfen & Malz
10:Carthage's End
Bonus Video:
Fortress Of Faith (Live At Celtic Rock 2009)
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Externe Links:
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