Huuurrrraaaaaa!!!!!!!!!!!! Endlich mal eine Pagan Metal-Band, bei der das Wort 'Metal' noch eine gewisse Bedeutung zu haben scheint, denn hier wird einem mal keiner geblasen. Hey, denkt jetzt nichts Falsches (mit erhobenen Zeigefinger böse droh!).
Nein mal ganz im Ernst, es gibt hier keine Blasinstrumente (haha), Keyboards, Fideln oder sonstige Instrumente, die im Metal eigentlich nichts verloren haben, oder wenn - dann nur mal sporadisch eingesetzt werden können. Leider ist das in den letzten paar Jahren zur echten Plage geworden, Pagan Metal mit etlichen Folk-Instrumenten 'aufzuhübschen' (Auch so ein blöder Begriff, der mehr und mehr in Mode kommt! - Die Redaktion).
Im Jahre 2005 beginnt der 'Überfall der Heiden', so die deutsche Übersetzung von Heathen Foray, in unserem Nachbarland Österreich, genauer - in deren Region - der Steiermark.
Nach etlichen Besetzungswechseln (zu viele um diese hier alle aufzuführen) und zwei Bandwettbewerben, bei denen man einmal erster und einmal zweiter wurde, nahm die Band 2007 ihr erstes und einziges Demo, "Forest", auf, und schaffte es sogar 2008 auf die Paganfest-Tour.
So weit so gut, nun mal zur Musik unserer Ösis. Laut Infozettel haben wir es hier mit »farbigen Riffwechseln und brennenden Soli« zu tun, aha. Was in aller Welt sind 'farbige Riffwechsel'? Moll-Ocker? Dur-grün? Welche Farbe hätten sie denn gerne - oder was?
Und die Soli sind auch nicht sooo schnell, als dass das Griffbrett Feuer fangen würde, dennoch - gut sind sie auf jeden Fall, zweifellos. Allerdings sind solche Aussagen immer mit einem gewissen Comedyeffekt behaftet.
Comedy bieten die Songs auf "The Passage" aber zum Glück nicht, sondern eher angedeathten Pagan Metal in der Schnittmenge von Amon Amarth und Thyrfing, mit einem kleinen Spritzer Primordial, gewürzt mit etwas Eluveitie, zumindest was die Melodieführung angeht.
So ganz grob würde ich die Musik von Heathen Foray mal als den kleinen Bruder der Schweden Amon Amarth bezeichnen, denn der Gesang von Fronter Robert erinnert doch hin und wieder an den Zauselbart Johan Hegg, und auch das Riffing hat man schon mal bei den bierbäuchigen Nordmännern ausgeliehen.
Allerdings würde ich nicht so weit gehen und das Ganze als bloßen Abklatsch abtun, denn eine eigene Note bringt die Band jederzeit mit ein. Seien es die Soli, die sehr im NWoBHM verwurzelt sind oder die Lyriks, die auf österreichischen Sagen beruhen.
Ein Lied ist auch in deutscher Sprache verfasst ("Wolkenbruch"). Das ist zwar nichts Neues, es gibt zuhauf Pagan-Bands, die in ihrer Sprache singen, aber als Ergänzung zu den sonst in englischer Sprache verfassten Texte, ist das eine echte Bereicherung.
Zumal einem der Text hier nicht schwülstig ins Ohr gesäuselt wird, sondern diesen in Death Metal-Manier vorgebrüllt bekommt.
Abgerundet wird dieses Pagan-Machwerk (oder soll ich Machtwerk sagen?) von einem sehr stimmungsvollen Artwork, das Parallelen zu ihren Landsmännern Summoning oder Saxons "Crusader" aufkommen läst.
Nächstes mal ein paar mehr eigene Ideen, und dem Einzug in die erste Klasse steht nichts mehr im Wege.
Also, wer mal Pagan Metal pur zu sich nehmen möchte, dem sei "The Passage" an die kettenhemdbewehrte Brust gelegt.
Line-up:
Robert Scholl (vocals)
Jürgen Brüder (guitar)
Bernd Zahn (guitar)
Markus Wildinger (bass)
C. Michael Hofbauer (drums)
Tracklist |
01:Fading Tree
02:Northstar
03:Winterking
04:Fortress Of Faith
05:Chants
06:Dragons's Eyes
07:Ancient Secrets
08:Wolkenbruch
09:Theatre Of Battle
10:Wilderness Lore
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