Heaven And Earth / Dig
Dig Spielzeit: 58:06
Medium: CD
Label: 7hard, 2014 (Quarto Valley Records, 2013)
Stil: Hard Rock

Review vom 11.12.2014


Jochen v. Arnim
Brandaktuell schwappt gerade via 7hard die neue Scheibe von Heaven And Earth über den großen Teich. "Dig" ist dort schon vor über einem Jahr bei Quarto Valley Records erschienen und hat viel Beifall einheimsen können. Die Band um Gründungsmitglied und Gitarrist Stuart Smith wird in der US-Presse als »modern reincarnation of Whitesnake« gehandelt und man sagt ihr nach, dort weiterzumachen, wo unsere Helden des Classic Rock aufgehört haben...
Arabisch-orientalisch eingefärbt eröffnet die Scheibe mit "Victorius" und zieht den Hörer sofort in ihren Bann. Leichte Anflüge von Rainbow dringen bei einigen Passagen durch, aber auch Anlehnungen an Purple oder die bereits genannten Whitesnake lassen sich nicht verheimlichen - und das ist gut gemacht, richtig gut. Gitarren im alten Stil, leichte Hammond-Untermalung und eine wirkliche fantastische Gesangsleistung Joe Rettas lassen guten alten Hard Rock den Raum erfüllen.
Wer aber meint, es hier mit einer Tribute-Band zu den vorgenannten Referenzbands zu tun zu haben, ist vollkommen schief gewickelt. Da schwingt so viel Neues mit, dass jede Sekunde von "Dig" höchst interessant ist. Das Ganze rockt unglaublich und selbst die ruhigeren (klar, Classic Rock-Album) Parts, wie "I Don't Know What Love Is", kommen richtig satt rüber. Letzteres findet Unterstützung durch die von Toto, Paul Rodgers und Heart bekannten Kollegen Howard Leese und David Paich.
Mastermind Smith ist ja bekannt dafür, seine Platten (mit "Dig" sind es inkl. einer EP mittlerweile vier) mit durchaus hochkarätigen Gästen zu veredeln. Dass das äußerst nutzbringend geschieht, merkt man im weiteren Verlauf des Rundlings z. B. auch an "Man & Machine", bei dem Richie Sambora zu Höchstform an Slide und Talk Box aufläuft.
Zwischendurch kommen immer wieder Erinnerungen an Doogie Whites Gesang zu Zeiten, als er noch bei Rainbow Dienst tat. Ebenfalls ist man ein wenig geneigt, den Meister aller Tasten vor dem inneren Auge wieder auferstehen zu lassen, denn die Hammond wird von Arlan Schierbaums Händen sehr fein bedient. Aber auch die pumpenden Töne aus dem Viersaiter können sich wahrlich sehen, bzw. eher hören lassen.
Mit "Waiting For The End Of The World" fährt die Band dann ganz schwere Geschütze auf. Moderat beginnend, möchte man glauben, der Song sei durchgängig eine weitere Ballade. No, sir, nicht mit unseren Jungs hier, denn die ziehen das Tempo immer wieder gehörig an. Joe Retta schwingt sich in höchste Dimensionen, gefühlt immer weiter getrieben von Gitarre und Hammond - sehr sauber gemacht!
Auch der Rest des Albums verdient es im Grunde, Song für Song einzeln vorgestellt zu werden, aber lasst Euch einfach gesagt sein, dass es ohne Unterbrechung oder Einbruch genau so weitergeht. Heaven And Earth hauen einen coolen Track nach dem anderen raus. Und auch wenn es ab jetzt eher ruhig wird, so bei "A Day Like Today", fast schon folkig vorgetragen, merkt man die ganze Klasse der Musiker und mag ihnen das reduzierte Tempo verzeihen. Ebenso reduziert ist das Tempo beim Rausschmeißer, der den Hörer durchaus beseelt zur Repeat-Taste greifen lässt.
Classic rock made in the 21st century - jedem Freund dieses Genres wird ein intensives Antesten wärmstens empfohlen. Durchaus begründet sagt Stuart Smith über dieses Album, dass es das Beste sei, was er je in seinem Leben gemacht habe.
Line-up:
Joe Retta (vocals)
Stuart Smith (guitars)
Chuck Wright (bass)
Arlan Schierbaum (keyboards)
Richie Onori (drums)

Guests:
Richie Sambora (guitars, talk box)
David Paich (strings)
Howard Leese (acoustic guitar)
Dave Jenkins (percussion)
Armand Melbardis (violin)
Tracklist
01:Victorious
02:No Money, No Love
03:I Don't Know What Love Is
04:Man & Machine
05:House Of Blues
06:Back In Anger
07:Waiting For The End Of The World
08:Sexual Insanity
09:Rock & Roll Does
10:A Day Like Today
11:Good Times
12:Live As One
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