(Hed)p.e. / Evolution
Evolution Spielzeit: 52:24
Medium: CD
Label: Pavement Entertainment, 2014
Stil: Crossover/Reggae

Review vom 07.09.2014


Michael 'Schroddi' Schroth
Es scheint eine halbe Ewigkeit her zu sein, dass ich das letzte Mal von dieser kalifornischen Crossover-Kapelle etwas hörte bzw. las. Ich glaube, da spielten die im Schwimmbad zu Heidelberg, um die Ecke, »wenn ich mich nicht irre« wie Sam Hawkins einst seine geistigen Ergüsse so schön beendete.
Frisch, extrem frisch, vielleicht eine Note düsterer präsentieren sie sich, die Mannen um den Bandgründer, Frontshouter und Rampensau Jahred. Man merkt der Band die zwanzigjährige Existenz im positiven Sinne nicht an. Es scheint eher, als ob die letzte Veröffentlichung gerade mal ein Jahr zurückliegt. Beständigkeit wird bei dieser Band großgeschrieben. Immer irgendwie auf Tour und ein stetiger Output an Veröffentlichungen. Dies bestätigt auch der Backkatalog, der aus zehn Alben und zwei 'Best of'-Compilations besteht. Mit weltweit über einer Million verkauften Tonträgern kann die ursprünglich aus Huntington Beach in Kalifornien stammende Band eindrucksvoll den Erfolg ihres Schaffens unterstreichen.
Mit seinem alten Weggefährten Mark, dem Bassisten der Band, hat Jahred mit zwei neuen Mitstreitern - die da wären: Jaxon an der Gitarre und Trauma am Schlagzeug - ein intensiv groovendes Monster auf die Welt losgelassen. Der Einstieg mit Percussions geht sofort in einen mörderischen Groove über, der mit einem fettem Teppich vom Basser und Drummer loslegt, und man weiß, es gibt "No Turning Back". Der Refrain drückt dann mit einem schönen Halftime alles nieder. In "Wasted In Babylon" geht es um die alten inneren Dämonen und die Realität, die man durch diese selten erlebt: ein sehr gelungener Text. Beim dritten Song wird das Tempo etwas herausgenommen, dafür steht der Gesang sehr geil im Vordergrund und wird mit schönen gefühlvollen Passagen garniert. Dadurch sticht "Jump The Fence" aus den anderen Songs heraus. "2 Many Games" und "No Tomorrow" walzen sich dann wieder in alter gewohnter Manier aus den Boxen. "Let It Rain" hingegen geht fast schon vom Riffing in Richtung Doom Metal, Horns up, Dudes! Danach wird das gedrosselte Tempo wieder erhöht und "One More Body" rollt wieder schön nach vorne in (Hed)p.e.-Manier sozusagen in-your-face, ebenso wie das darauffolgende "Never Alone".
Hier muss ein Absatz her, denn mit dem akustischen Introsong "The Higher Crown" leiten (Hed)p.e. den Reggae-Teil der CD ein. Hammer, was die Jungs hier bieten. Moderner Reggae, wie er klingen soll und wie ihn Bands wie z. B. Slightly Stupid vom Feeling her nicht besser rüberbringen. Ganz großes Tennis was (Hed)p.e. hier bieten. Bei "Nowhere 2 Go", "Let It Burn" und "Hold On" ist Entspannung angesagt. Diese vier Songs präsentieren eine vollkommen andere Band. Die Idee ist einfach fantastisch und ein sehr sehr cooler, mehr als gelungener Abschluss dieser Scheibe. Daumen hoch! Wie wiederholte sich nochmals der Moderator Bernhard Baran von Underground-TV im Offenen Kanal Ludwigshafen bei seinen Plattenkritiken Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger? Ach ja: PFLICHTKAUF!
Einige der Songs von der oben besprochenen CD gibt es bestimmt live zu genießen, denn im Oktober sind die Jungs von (Hed)p.e. mit Soil und American Head Charge für vier Konzerte in Deutschland unterwegs.
Goat sei Dank erklärt Frontmann Jahred im Info endlich das (zumindest für mich) langgehütete Geheimnis um den Bandnamen. »The name (Hed) p.e. is a name I came up with which basically means consciousness is connected to the planet and the planet is evolving, therefore, we as her children, evolve with her. The 'p.e.' originally was defined as PLENATARY EVOLUTION, and sometimes morphs to PLANET EARTH and back, but both carry the same message, the (Hed) is the symbol for consciousness. WE ARE ON THE MOTHERSHIP«. Daumen hoch, denn dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Line-up:
Jahred (vocals)
Mark (bass)
Jaxon (guitar)
Trauma (drums)
Tracklist
01:No Turning Back
02:Lost In Babylon
03:Jump The Fence
04:2 Many Games
05:No Tomorrow
06:Let It Rain
07:One More Body
08:Never Alone
09:The Higher Crown
10:Nowhere 2 Go
11:Let It Burn
12:Hold On
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