Hell-Born / Darkness
Darkness Spielzeit: 74:23
Medium: CD
Label: Witching Hour Production, 2009
Stil: Death Metal

Review vom 27.03.2010


Jens Groh
Mit Hell-Born sind zwar keine Frischlinge mehr auf des 'Bocksfüßigen Spielplatz' angelangt, dennoch kennen nur wenige die polnischen Teufelsbuben.
Schade eigentlich, denn mit ihrer fünften Satansmesse reißen die Kerle dem Gehörnten so dermaßen den Anus auf, dass am anderen Ende schon wieder Licht erscheint.
Wenn man Polen sagt, muss man zwangsläufig an Bands wie Vader oder Behemoth denken, zumindest wenn es sich um Metal der todesmörteligen Spielweise handelt. Und ja, bei diesen Bands haben auch schon einige der 'Höllengeburten' gezockt, war ja auch irgendwie logisch, denn um diese beiden Szenegrößen kommt heutzutage niemand mehr herum.
In eine ähnliche Kerbe ballern die vier Höllenhunde auch, allerdings geht es bei Hell-Born doch etwas langsamer zur unheiligen Predigt. Was ich für meinen Teil sehr begrüße, denn Death Metal, der mal nicht mit 180 Sachen durch die Walachei brettert, ist, wenn es um Heavyness und Brutalität geht, um einiges erdrückender, irgendwie unmenschlicher und brachialer.
Allerdings bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass "Darkness" irgendwie lahmarschig klingt. Es ist ja auch nicht so, dass einem hier im Schneckentempo die Leviten gelesen werden, die Geschwindigkeit ist immer noch im oberen Drittel anzusiedeln. Nur wird halt nicht wild vor sich hingeblastet.
Musikalisch sind einige Parallelen zu Bands der Marke Morbid Angel, Deicide (besonders die Stimme erinnert oft an Glen Benton) zu erkennen, aber nicht nur beim Zocken schaut man über den großen Teich nach Florida, auch textlich pflügen die Herrschaften durch ähnlich dunkle Gewässer.
Dass die teuflische Rasselbande auch mal in die Bibel, bzw. deren pechschwarzes Pendant geschaut hat, wird nicht nur im Booklet sofort ersichtlich, auch die Songtitel zeigen, auf welchen Haufen hier der Teufel scheißt!
Okay, das ist jetzt auch nicht die neueste Erfindung seit es die Hölle gibt, will heißen Death Metal mit okkulten Texten auf unheilige Art zu paaren, bei Hell-Born kommt es jedoch sehr ungezwungen und authentisch rüber.
Den Ausgeburten nimmt man ab, dass sie sich mit dem okkulten Wissen eindringlich beschäftigt haben.
In diesem Punkt sind sie an einer anderen amerikanischen Band sehr nah dran, nämlich Acheron: Ähnlich deren Konzept, die Songs von einer gesprochenen Passage beginnen zu lassen, gehen auch Hell-Born den 'Linken Pfad' wie die Amis.
Anspieltipps gebe ich dieses Mal nicht, denn "Darkness" sollte am besten als 'Schwarzer Moloch' im Ganzen verschlungen werden.
Mich fasziniert "Darkness" immer mehr, je öfter ich dieses 'unheilige Machwerk' verschlinge, je mehr verschlingt es mich!!!
Zwei Kritikpunkte gibt es allerdings doch noch:
Erstens: Welcher Idiot hat dem Layouter gesagt, dass graue Schrift auf grauem Papier obercool ist - oder muss man erst mindestens 666 Mal AVE ANANAS rückwärts aufsagen, damit einem die Texte lesbar erscheinen??
Zweitens: Leider ist dies keine wirklich neue Lichtbringer-Huldigung, sondern nur die Neuauflage von "Darkness" im Digipack. Dieses wartet aber mit sechs Live-Abrissbirnen auf, die auf der Tour der Teufelspolen 2003 in Amerika aufgenommen wurden. Zwar nicht in satanischer Hyperduper-Soundqualität, aber dennoch so ordentlich dass man die Boni doch mehr als einmal aus den Boxen donnern lässt.
Und jetzt alle zusammen: SANANA EVA!
Line-up:
Baal (vocals, bass)
Les (lead & rhythm guitar)
Paul (drums)
Jeff (lead & rhythm guitar)
Tracklist
01:Refuse To Serve
02:(I Am) The Torn In The Crown
03:Curse Me And I Win
04:Darkness
05:In Satan We Trust
06:Submission
07:The Black Of Me
08:Hellfire
09:Dead Don't Preach

Live:
10:Rise The Dead
11:Hell-Born
12:The Call Of Megiddo
13:The Art Of Necromancy
14:Hollow The Beast
15:The Day Of Wrath
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