"Salem Blood" ist das Debütalbum der 2009 gegründeten Polen, die zuvor bereits in (mir leider allesamt unbekannten) Bands wie
Corruption,
Lostbone,
Hedfirst,
Carnal und
The Supergroup spielten. Doch von dem angeblichen, klassischen Heavy Metal, den man mir in der Bandinfo vollmundig andrehen will, höre ich die gesamten 40 Minuten relativ wenig. Vielmehr wird bei den vier Osteuropäern hoher Wert auf tighten Groove der 90er
Pantera-Schule und ein gewisses, dezent dreckiges Rock'n'Roll-Flair gelegt.
Die Gitarren brutzeln die gesamte Spieldauer ein bis zwei Töne herunter gestimmt durch die Speaker, was bei mir stellenweise leichte Assoziationen mit den guten, alten
Kyuss hervorruft, auch wenn man natürlich noch lange nicht in deren Liga mitspielt. Bei den Vocals fühlt sich Vorturner
Rufus offenbar ebenfalls eher in tieferen Tonlagen wohl. Auf Anhieb fällt mir als ganz grober Vergleich - besonders in Sachen Phrasierung -
James Hetfield ab der "Black Album"-Phase ein, was jedoch hier zum Gesamtsound auch ganz gut passt. Kritik muss ich allerdings am etwas blechernen Drumsound üben, der hin und wieder ein wenig klingt, als hätte man bei der Aufnahme der Snaretrommel die Regler ähnlich wie vor knapp zehn Jahren bei "St. Anger" verstellt... Allerdings war für die Produktion nicht
Bob Rock, sondern
Behemoth- und
Decapitated-Knöpfchendreher
Arek Malczewski verantwortlich.
Insgesamt haben wir es bei "Salem Blood" mit einem zwar nicht herausragenden, aber auch absolut keinem schlechten Album, das einige echte Groove-Granaten auf Lager hat, zu tun. Jedoch ist die Musik hinsichtlich Ausstrahlung und Drive eher für sonnigere, wärmere Tage geeignet, auch wenn sich die Lyrics allesamt um Inquisitionen und Dämonen drehen...
7 von 10 RockTimes-Uhren!