Hellectricity / Salem Blood
Salem Blood Spielzeit: 40:08
Medium: CD
Label: Metal Mind Productions, 2012
Stil: Heavy/Groove Metal

Review vom 07.01.2013


Marius Gindra
Der Promotext möchte uns die Musik mit den Worten »classic Metal-music of the 80s, but played in a modern way« schmackhaft machen, in den (fast) allwissenden 'Metal Archives' ist als Genre für Hellectricity lediglich Heavy Metal angegeben... Klingt in der Theorie für meinen persönlichen Musikgeschmack also alles ziemlich patent. Dann wollen wir mal mit dem Sezieren anfangen!
"Salem Blood" ist das Debütalbum der 2009 gegründeten Polen, die zuvor bereits in (mir leider allesamt unbekannten) Bands wie Corruption, Lostbone, Hedfirst, Carnal und The Supergroup spielten. Doch von dem angeblichen, klassischen Heavy Metal, den man mir in der Bandinfo vollmundig andrehen will, höre ich die gesamten 40 Minuten relativ wenig. Vielmehr wird bei den vier Osteuropäern hoher Wert auf tighten Groove der 90er Pantera-Schule und ein gewisses, dezent dreckiges Rock'n'Roll-Flair gelegt.

Die Gitarren brutzeln die gesamte Spieldauer ein bis zwei Töne herunter gestimmt durch die Speaker, was bei mir stellenweise leichte Assoziationen mit den guten, alten Kyuss hervorruft, auch wenn man natürlich noch lange nicht in deren Liga mitspielt. Bei den Vocals fühlt sich Vorturner Rufus offenbar ebenfalls eher in tieferen Tonlagen wohl. Auf Anhieb fällt mir als ganz grober Vergleich - besonders in Sachen Phrasierung - James Hetfield ab der "Black Album"-Phase ein, was jedoch hier zum Gesamtsound auch ganz gut passt. Kritik muss ich allerdings am etwas blechernen Drumsound üben, der hin und wieder ein wenig klingt, als hätte man bei der Aufnahme der Snaretrommel die Regler ähnlich wie vor knapp zehn Jahren bei "St. Anger" verstellt... Allerdings war für die Produktion nicht Bob Rock, sondern Behemoth- und Decapitated-Knöpfchendreher Arek Malczewski verantwortlich.
Insgesamt haben wir es bei "Salem Blood" mit einem zwar nicht herausragenden, aber auch absolut keinem schlechten Album, das einige echte Groove-Granaten auf Lager hat, zu tun. Jedoch ist die Musik hinsichtlich Ausstrahlung und Drive eher für sonnigere, wärmere Tage geeignet, auch wenn sich die Lyrics allesamt um Inquisitionen und Dämonen drehen...
7 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Rufus (vocals)
Przemas (guitar, bass)
Qba (guitar)
Wisnia (drums)
Tracklist
01:Silver Bullets
02:Endless Lie
03:Wolf Or Man
04:Plague LXIX
05:Nightmare
06:Don't Burn The Witch
07:Eat Me Alive
08:Beware Of Light
09:Salem Blood
10:Prophecy
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