Wieder eine neue Musikrichtung? Die Höllenhunde aus Florida präsentieren ihren Deltabilly-Blues auf ihrem ersten Silberling "Halfway Between Somewhere And Nowhere". Vier Jahre wurde das Musikmaterial bei Konzerten eingehend getestet, bis das vorliegende Album in nur acht Tagen im September 2005 in den Leeway Music Studios in Memphis mit Hilfe von Producer Jeff Dunn, dem Sohn von 'Duck' Dunn und Techniker Kevin Houston eingespielt wurde.
Donald 'Duck' Dunn, der uns ja schon von Booker T. & the M.G.'s bekannt ist, stand als Executive-Producer zur Seite. Dunn hatte die Band im August bei einem Gig gesehen und sie sofort nach Memphis zum Einspielen eines Albums eingeladen. Beendet wurde das Projekt mit einem Auftritt im Blues City Cafe in der Beale Street.
Zum Line-up der Band für diese CD gehören das Gespann Ron Rummage am Bass und Drummer Steve Potts, die einen dichten Rhythmusteppich mit ordentlich viel Drive weben. Potts ist aktuell aber nicht mehr dabei. Im Sommer 2005 nahm Bill Meredith auf dem Drumhocker Platz und löste ihn ab. Frontmann Vince Flora, zuständig für Gesang, Bluesharp und Gitarre machte seine ersten musikalischen Erfahrungen in den Clubs in und um Philadelphia. Dabei agierte er unter anderem als Opener für B. B. King und Gov't Mule.
Gitarrist Johnny Beemiller bekam seine erste Gitarre mit elf Jahren und wurde durch die drei Kings ( Albert, Freddie und B.B.) und die bluesbasierten Rockacts Johnny Winter, Savoy Brown und Cream inspiriert. Nach einigem Touren mit verschiedenen Bands verschlug es ihn nach Süd-Florida, wo die Hellhounds aus der Taufe gehoben wurden. Als 'Deltabilly' bezeichnen diese vier hervorragenden Musiker ihren straighten, fetzigen Bluesrock-Boogie mit Anleihen aus dem Southernrock.
Der Labelaufdruck des Silberlings (ein Tachometer) gibt schon mal vor, wo die Fahrt hingeht: Mit 215 Sachen in die Swamps der Südstaaten. Vorab sei schon mal verraten, dass Fans von powervollen Harpattacken und glühenden Slidelicks voll auf ihre Kosten kommen.
Der Opener "Downtown" geht gleich mit einem ungeheuren Drive zur Sache, da bleibt kein Fuß ruhig, gefolgt von "On The Run", bei dem das Geschwindigkeitslevel beibehalten wird. "2 Inch Ball Hitch" ist mit einem schönen Boogieriff als Hookline ausgestattet und enthält ein beachtenswertes Gitarrensolo im zweiten Teil.
Mit etwas weniger Tempo kommt "Smoke That Stuff" daher, was aber nicht auf Kosten der Energie geht, der zweite Teil wird durch Rap-Gesang ergänzt. Ungewohnt aber nicht schlecht. Der Bluesrocker "Rising Tide" glänzt verstärkt durch unglaublich intensive Harp-Soli. Bei "Blackened Tuna" wird wieder das atemberaubende Tempo vom Anfang der CD aufgenommen.
Es folgt mit "Gwendolyn Brown" ein Blueskracher, bei dem der Flaschenhals aus der Tasche geholt wird. "Devil Woman" erinnert mich sofort an Michael Katon, allerdings nur wegen der hier etwas ins Düstere und 'Böse' gehenden und durch Elektronik veränderten Stimme.
Bei fast allen Stücken kommt es zu gnadenlosen Duellen zwischen Floras orgiastischer Bluesharp und Beemillers heißen Gitarrenläufen. Des Weiteren sollte man beachten, dass Vince Flora ein ganz hervorragender Shouter ist.
Nur zwei Titel fallen aus dem bluesig-rockenden Rahmen, "Everything" und "Deltaville" zwei ruhige, entspannte Balladen. Das 11:40-minütige semi-akustische "Deltaville" mit einem Schuss Southernfeeling endet überraschend schon nach 4:40 Minuten. Es folgt eine lange Zeit absoluter Ruhe. Der Song schließt mit einem fast zweiminütigen Schnarchen. Keine Ahnung was das jetzt soll. Eine so exzellente Band hat es nun wirklich nicht nötig mit solchen Gimmicks Zeit zu schinden.
Den überschäumenden Reaktionen von amerikanischen Fans, wie »album is terrific« oder »This CD blew me away« ist nichts hinzuzufügen! Man kann gespannt auf ein nachfolgendes Werk hoffen.
Line-up:
Vince Flora (vocals, harp, guitar, bass)
Johnny Beemiller (guitar, vocals)
Ron Rummage (bass, vocals)
Steve Potts (drums)
Tracklist |
01:Downtown
02:On The Run
03:2 Inch Ball Hitch
04:Smoke That Stuff
05:Rising Tide
06:Blackened Tuna
07:Everything
08:Gwendolyn Brown
09:Devil Woman
10:Deltaville
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