Spielzeit: 38:28 Medium: CD Label: N-Gage Productions, 2006 Stil: Rock Review vom 12.11.2006 Michael 'Mike' Schröder

Die Schweizer Rockband Henchman legte mit "Unmistaken" ein Debüt-Album vor, das sich hören lassen kann. Nachdem sich die Jungs in den USA ihre ersten Sporen bei einer Tour von L.A. bis Seattle verdienten, kam ein Plattenvertrag mit dem Label National Recorder zustande. In Europa kümmerte sich dann das Label N-Gage Productions um die drei Rocker und nahm mit ihnen das anfangs erwähnte Album auf. Für die Produktion konnte Sylvia Massy gewonnen werden, die sich schon um Bands wie System Of A Down und Tool erfolgreich kümmerte. Keine Frage also, woher der Wind weht.

Nach eigenem Bekunden ließ sich das Trio von Faith No More und Helmet zu ihrer Musik inspirieren. Herausgekommen ist ein Album mit 12 Songs, die kraftvoll und mächtig daherkommen. Der Sound ist sehr gut und steht wie eine Wand. Das Booklet enthält alle Texte, die teilweise aber schlecht zu lesen sind, was ich für meinen Teil verschmerzen kann. Was mich allerdings wirklich stört, ist die kurze Spielzeit des 'Longplayers'. Mit gut 38 Minuten entspricht es nicht mehr der Neuzeit, was man von der Musik der Band allerdings nicht behaupten kann.

Die Gitarren klingen brachial, der Bass strotzt vor Kraft und die Drums lassen es krachen. Die Stimme von Roger Haemmerli klingt zwar recht clean, fügt sich aber hervorragend ins Soundbild ein. Anspieltipps zu geben, fällt mir bei diesem Album recht schwer, da die Songs alle gefallen können. Ausreißer sucht man auf diesem Album vergebens. Allerdings klingen die Songs alle recht ähnlich. Da hätte man der Abwechslung wegen vom gewohnten Schema ruhig mal etwas abweichen können.

Wenn Ihr jetzt zu eurem Plattendealer geht, um in das Album reinzuhören, nehmt euch am besten mal "Uncover", "A Little Bit Less Mean", "King Kong" und "Plan B" vor. Aber wie gesagt, auch die anderen Songs sind sehr gut.

Fazit: Da haben die Schweizer ein hervorragendes Debüt vorgelegt, das aber durchaus noch zu toppen ist, vor allem bei der Spielzeit. Wer auf breite Gitarrenwände und harte Riffs steht, sollte sich dieses Album unbedingt mal zu Gemüte führen. Übrigens: Die Band ist in diesen Tagen auf Tour. Ist doch eine prima Gelegenheit, sich auch einen Eindruck davon zu verschaffen, was die Jungs live draufhaben. Ich kann mir vorstellen, dass sie gut abgehen.

Line-up:
Roger Haemmerli (vocals, guitar)
Deniz Danaci (bass)
Jérôme Galli (drums)