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Hion Martell / Riffs In A Box
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Mein Kollege Steve hatte vor einigen Jahren diese Band bereits im Visier, die damals aktuelle CD Will Cure Any Disease bewertet und für gut befunden. Nun liegt mir das neueste Exemplar der fünf Schweden Hion Martell, "Riffs In A Box", vor und ich kann mich der vorangegangenen Meinung nur anschließen. Nach einer Schaffenspause, in der die Band nur einige Singles veröffentlicht hat sowie eine Best Of der vorangegangenen zwanzig Jahre, stehen sie nun erneut voll im Saft und beweisen den Hörern, dass aus dem hohen Norden nicht nur Metal kommt.
Die zwölf Titel auf "Riffs In A Box" bieten ein breites Spektrum, welches sich von Country Rock über Southern bis zum Rockabilly hinzieht und somit an Bands wie die Stray Cats oder Molly Hatchet erinnert. Beispiele dafür sind "Straight Shooter", dessen Sound deutlich in die Fünfziger zurückführt und "Turn It Down" im Südstaaten-Gewand. Einen Ausflug in orchestrale Monumental-Songs liefern die Schweden mit "Forest Trails And City Street", bei dem die Blechbläser das Sagen haben und die Keys ein Symphonieorchester als Background liefern.
Natürlich sollten auf einem gut arrangierten und abwechslungsreichen Album die Balladen nicht zu kurz kommen und derer sind gleich zwei vorhanden. Als ruhender Pol fügt sich dabei "Snapshot" an das vorangegangene Soundgewitter an, während "Forever Blue" durch die vielen Gitarren extrem voluminös klingt. Beides hervorragende Titel, die nicht nur zum Entspannen dienen. Alle anderen Werke gehen recht zügig voran, ohne durch übertriebene Härte oder endlose Gitarrenpassagen zu nerven.
Drei Titel wurden bereits vorab als Singles veröffentlicht, darunter das sehr hitverdächtige "Water", welches auch die Scheibe "Riffs In A Box" abschließt. Ein überlanger Auslauf zieht den Song zwar zum Ende unnötig in die Länge, aber dies signalisiert nur, dass sich die Band nach getaner, anstrengender Arbeit zufrieden zurücklehnt. Stolz können sie dabei allemal sein, denn diese Platte ist denen zu empfehlen, die auf vernünftige Unterhaltungsmusik stehen und manche Titel mit einem Schmunzeln bewerten, die dann doch so plötzlich und unerwartet erscheinen.
Hion Martell sollte man im Auge behalten. Nach nun zwei guten Bewertungen und dem Hinweis meines Kollegen, dass vorangegangenes Material noch besser sei, ist die Band mehr als ein Augenmerk wert. Über zwanzig Jahre Erfahrung sprechen inzwischen für die Schweden.
Line-up:
Christer Nilsson (vocals, guitar, mandoline) Ulf Hagberg (guitar) Peter Subäck (keyboard) Stefan Larsson (bass) Hakan Nilsson (drums, percussion)
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