Holy Mountain / Ancient Astronauts
Ancient Astronauts Spielzeit: 35:28
Medium: CD
Label: Chemikal Underground, 2014
Stil: Rock

Review vom 27.03.2014


Holger Ott
Düster, schwermütig und mit spacigem Gesang, das sind Holy Mountain aus Glasgow. Wie sie selbst behaupten, soeben zurück von ihrem Weltraumtrip, um die Erlebnisse ihrer langen Reise in Worte und Musik zu fassen. Na, dann lasst knacken und wir sind alle gespannt.
Bombastisch landen sie mit dem Album "Ancient Astronauts" auf ihrem Heimatplaneten und geben mit dem Opener "LV-42666", vermutlich die Bezeichnung des zuletzt besuchten Planeten, gleich richtig Gas. Schnell und brachial beginnt das Trio zur Freude aller Hartgesottenen, die auf fette Riffs und Trommelstakkato stehen. Die Musik ist schon mal der Hammer, der Gesang eher ein Hämmerchen. Eine leise Stimme, viel Hall und kaum zu verstehen, wenn er dann mal singt - so präsentiert sich Sänger und Gitarrist Andy McGlone. Seine Ausführungen über die Abenteuer der Band in fernen Galaxien halten sich sehr in Grenzen und eigentlich ist das acht Songs sowie einen Hidden Track umfassende Werk eher ein gutes Instrumentalalbum in Anbetracht der dünnen Stimme.
Trotz allem versuchen die Drei einen eigenen Sound zu kreieren, der durchaus hörenswert ist. Sicher erkennt man hin und wieder Anlehnungen an große Vorbilder wie Black Sabbath, besonders in den Songs, die schwer und treibend sind, wie der Titeltrack und mein Favorit "Ancient Astronauts". Im Gegensatz dazu bieten die Musiker aber auch eine Kost, die schwer zu verdauen ist. Im Titel "Tokyo" zum Beispiel sind die Kompositionen recht wirr und chaotisch, so wie das Leben in der gleichnamigen pulsierenden Großstadt - etwas anstrengend und schnell, somit in zweieinhalb Minuten abgehandelt.
Deutlich besser sind die letzten drei Titel der CD "Ancient Astronauts". Diese werden von vielen Wechseln zwischen erdrückend langsam zu extrem schnell getragen. Erneut fast nur instrumental, geführt von einem beeindruckenden Gitarrenspiel, deren Effekte besondere Klangerlebnisse bescheren. Holy Mountain überzeugen mich in dieser Phase erneut und ich kann nun eine Empfehlung für diese Band und deren Musik aussprechen.
Als kleines Gimmick lauert nach einer Minute Pause im Anschluss an "Holy Hill" der Hidden Track. Unnötig, da nicht besonders berauschend und wegen der kurzen Laufzeit kaum erwähnenswert. Die Band hätte besser daran getan, einen oder zwei komplette Songs mehr auf den Silberling zu packen, um dadurch eine ausgewogenere Gesamtspielzeit zu erzielen. Dennoch, im Ganzen eine gute Scheibe für Freunde des harten, mystischen Space Rocks.
Line-up:
Andy McGlone (vocals, guitars)
Allan Stewart (bass)
Pete Flett (drums)
Tracklist
01:LV-42666
02:Luftwizard
03:Ancient Astronauts
04:Star Kings
05:Tokyo
06:Gift Giver
07:100 Years A Day
08:Hollow Hill
09:Hidden Track
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