Horisont / Två Sidor Av Horisonten
Två Sidor Av Horisonten Spielzeit: 40:54
Medium: CD
Label: Crusher Records, 2009
Stil: Retro Rock

Review vom 29.10.2009


Wolfgang Giese
War die Technologie der Siebziger Jahre doch weiter entwickelt als wir alle dachten? Und hat sich hier eine Coverband jener Zeit via Zeitmaschine in die heutige Zeit transferiert? Die fünf Schweden klingen jedenfalls wie so fast alles, was seinerzeit, in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern Rang und Namen hatte.
Horisont ist eine Band aus Gothenburg, die hier ihre Debüt-CD vorlegt, mit der Besonderheit, die zweite Hälfte der 10 Titel auf schwedisch zu singen. Ich höre Skid Row, Deep Purple,
Black Sabbath, Free, Uriah Heep, Cream, die Schweden haben wohl genau zugehört.
"Nightrider" erinnert mich stark an Skid Row gemischt mit Deep Purple. Bei "Just Ain't Right" hat wohl "Crossroads" von Cream Pate gestanden. Auf "The Unseen" wird diese Band dann erneut zitiert. Und so geht es munter weiter, bis es dann ganz offensichtlich wird:
Na, wenn es da mal nicht einen Plagiatsprozess gibt, oder aber Paul Rodgers, seinerzeit Sänger bei Free, wird den Titel "Oh, My Lord" nie zu Gehör bekommen oder drückt gegebenenfalls beide Augen zu.
Der einzige Gastmusiker ist hier der Produzent Henryk Lipp am Piano auf dem "Horisont Boogie", der mir wie eine Mischung aus UFO und ZZ Top erscheint, oder aber auch ein wenig von Status Quo hat.
Insgesamt ist das Album ein 'Parforceritt' durch die Musikgeschichte, wobei ich es nicht unterlassen möchte, noch weitere Einflüsse, die beim vermehrten Hören einfallen, zu nennen: Budgie, Wishbone Ash, Thin Lizzy, Savoy Brown, Blue Cheer und Steamhammer. Die Burschen haben unglaublich geräubert.
Ich denke, es sollte jeder selbst entscheiden, ob er die Band unter 'Coverband' abhakt oder ihre Art der Interpretationen, die durchaus eine gewisse Eigenständigkeit aufweist, allein durch den Sänger, der zwar mitunter wie ein junger Ozzy Osbourne klingt, zu schätzen und zu genießen weiß.
Denn, ein Genuss ist das allemal, diesem Retrosound zu lauschen, handwerklich haben sie es echt drauf, da wird frisch drauflos gerockt, ohne Scheu und Hemmungen! Das Schlagzeug scheppert und rollt, der Bass pumpt, die Gitarren heulen angezerrt, so wie man es früher liebte und nun auch gern wieder lieben darf. Denn die Bands, die hier zitiert werden, spielen schon lange nicht mehr oder nicht mehr so, und darum kann man durchaus wagen zu behaupten, dass Horisont das Vermögen hat, hier eine Lücke zu füllen. Ich bin gespannt, ob und wie dieser Weg weiter verfolgt wird!
Line-up:
Axel Söderberg (vocals )
Charlie Van Loo (guitar)
Kristofer Möller (guitar)
Magnus Delborg (bass)
Pontus Jordan (drums)
Henryk Lipp (piano - #6)
Tracklist
01:Nightrider
02:Just Ain't Right
03:High Time
04:The Unseen
05:Oh, My Lord
06:Horisont Boogie
07:Du Röde
08:Visa Vägen
09:Tiggaren
10:Efter Min Pipa
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