Hotwire / Devil In Disguise
Devil In Disguise
Hotwire, das ist ein Bonfire-Ableger aus Ingolstadt und "Devil In Disguise", wenn ich richtig gezählt habe, das 4. Album dieser Band. Bereits 1994 hatte man unter Mithilfe von Clauss Lessmann und Hans Ziller (beide Bonfire) eine Maxi-CD eingespielt. Da sich diese sehr schnell verkaufte, wurde ein Jahr später das erste Album "Hotwire" veröffentlicht. Der Nachfolger, "Face Another Day" aus dem Jahr 1998, erfreute sich dann überwiegend guter Presse.
2001 stieg der jetzige Shouter Andy Urbeck bei Hotwire ein. In diesem Jahr erschien das 3. Album mit dem Titel "Middle Of Nowhere". Mit dieser Scheibe im Gepäck ging es mit Domain und dem Schweizer Import Shakra auf Deutschland-Tournee. Da man im Anschluss eine gut 4-jährige Pause einlegte, dauerte es bis ins Jahr 2006 für das neue Album "Devil In Disguise".
Alle Songs auf der neuen Platte, mit Ausnahme von "Hot Love" und "Riding The Night Away", wurden von Andy Urbeck und Gitarrist Alex Espinosa geschrieben. "Waterfalls" ist ein melodiöses Stück mit schönen Tempowechseln. Was sofort auffällt, ist der sehr gute Sound, der da aus den Speakern kommt. Also aufnahmetechnisch ein gelungenes Werk. Die Gitarren drücken und die Stimme setzt sich sehr gut durch.
"Devil In Disguise", der Titelsong, geht in Richtung AOR. "Hot Love", für Kenner der Branche muss man den T. Rex -Klassiker aus dem Jahr 1971 nicht mehr erläutern. "Wonderland" hingegen ist ein Midtempo-Rocker. "Feelings" mit seinen akustischen Gitarren bräuchte meines Erachtens eine etwas ausdrucksvollere Stimme. "Skytrain" ist dagegen ein schöner Hardrocker, der gut ins Ohr geht. Mir fehlen da ein wenig die Ideen.
Die gesamte Scheibe rockt an sich ordentlich und so fällt "I Know" tatsächtlich etwas aus der Reihe. Zu sehr geht das Lied in die softeren Regionen. Und natürlich darf die obligatorische Ballade auf solch einem Album nicht fehlen. Aber die Gefahr ist groß, und so auch geschehen. "Here I Am" habe ich bereits 1000 x und öfter gehört und ich wäre froh, wenn sich Hotwire diesen Song einfach verkniffen hätten. Vollkommen unnötig und abgegriffen. "Escaping" rockt noch mal geradeaus. Mit "Everytime You Want It" schließt dann das Album. Für mich das beste Lied auf der Platte, besonders heraus zu heben ist der sehr schöne und warme Gitarrensound.
Im Ergebnis handelt es sich hierbei um ein Melodic Rock-Album mit einer sauberen Produktion. Die Musik lehnt sich in weiten Teilen an den Hard Rock der 80er an (Bonfire lassen grüßen). Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob das wirklich reichen wird, um aus der Supportrolle heraus zu schlüpfen. Da habe ich meine Bedenken. Dafür bieten Hotwire viel zu wenig Abwechslung und vor allen Dingen keine eigenen Ideen. Wer allerdings ein einfach gehaltenes Hard Rock-Album möchte, welches mit einem guten Sound aus den Boxen hämmert, der sollte diese deutsche Formation anhören und unterstützen.
Line Up:
Vocals: Andy Urbeck
Guitars: Alex Espinosa
Bass: Winnie Neumann
Drums: Tom Glas


Spielzeit: 45:48, Medium: CD, p & m Records, 2006, Melodic Hard Rock
1:Waterfalls (4:43) 2:Devil In Disguise (3:43) 3:Hot Love (4:14) 4:Wonderland (4:07) 5:Ride The Night Away (4:26) 6:Feelings (3:46) 7:Skytrain (4:07) 8:I Know (3:11) 9:Here I Am (4:18) 10:Escaping (4:50) 11:Everytime You Want It (4:19)
Ralf 'Jogi' Ruhenstroth, 28.06.2006
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