House Of Mirrors / Nightflight To Paradise
Nightflight To Paradise
Ein Hardrock-Album aus dem Land der Finsternis, wo Düsterbands wie Pilze aus dem Boden schießen und ein dreimaliges Grunzen nebst ebenfalls dreimaligem Schlagen auf die Oberschenkel, ohne dabei auch nur im Geringsten die Miene zu verziehen, schon ein Ausdruck allerhöchster Erheiterung bedeutet?
Das kann nicht gut gehen, dachte ich und stellte meine Lauscher auf Empfang für das Debütalbum "Nightflight To Paradise" der Band House Of Mirrors.
Das Intro beginnt ja immerhin schön düster und vielversprechend. Nun, aber was mir anschließend so aus den heimischen Boxen entgegenplätschert, hat mit der auf dem Beipackblatt der Plattenfirma angekündigten Power wirklich nicht all zu viel zu tun. Die Band bewegt sich irgendwo zwischen AOR und Melodic Hardrock. Die Songs sind harmonisch abgestimmt mit viel Melodie, was ja ein Pluspunkt ist, nur - sie sind eben austauschbar und reißen mich nicht im Geringsten vom Hocker.
Es ist nichts Neues, was die Skandinavier uns da bieten: alles schon mal da gewesen, alles schon mal (und teilweise in wesentlich besserer Qualität) gehört.
Der ganze Silberling ist mir insgesamt zu glatt poliert, drucklos und unspektakulär.
Fazit: Der Sänger liefert einen guten Job ab, die Musiker verstehen ihr Handwerk, aber ansonsten typische Hintergrundmucke für eine kleine Familienfeier, die niemanden nervt aber auch nicht besonders auffällt oder gar weh tut, 08/15-Melodic-Rock also. Evtl. was für Fans von Toto, Europe oder Journey.
Eine Empfehlung an die Plattenfirma: Schön wäre übrigens, wenn beim nächsten Mal ein Booklet anbei wäre und nicht nur die "Waschanleitung".
Spielzeit: 46:09, Medium: CD, Escape Music 2004
1:Intro (0:52) 2:Spirit Of Freedom (3:19) 3:Glory Days (3:52) 9:Long Lost Love (3:55) 4:Heart Is The Key (4:56) 10:Searching For My Soul (3:50) 5:Deep Inside (3:30) 6:Top Of The World (4:10) 7:Deliverance (5:29) 8:Alive (3:18) 9:Long Lost Love (3:55) 10:Searching For My Soul (3:50) 11:Nightflight To Paradise (4:48) 12:Move On (4:04)
Ilka Czernohorsky, 16.06. 2004