Liest man sich die Liste der Referenzen, die unsere Musiker von House Of X so in ihrer Vita stehen haben, dann kann man ihnen als Vorschusslorbeeren auf jeden Fall schon mal einen Sack voll Erfahrung zugestehen. Neben ihrer langjährigen Tätigkeit als reine UFO-Coverband ( X-UFO), haben die Jungs u. a. in international bekannten Gruppen wie eben UFO, Lionheart, MSG oder Phil Lynott ihre Sporen verdient.
Zwar hat man die gemeinsame Cover-Tätigkeit perfekt und mit Spaß betrieben, dennoch sollte irgendwann auch das eigene Material auf Platte gebrannt werden. Gut zwei Jahre hat das Quartett aus Britannien nicht nur intensiv getourt, sondern auch an Songs und Sounds gefeilt, bis diese Mühen unlängst in der Veröffentlichung ihres Debütalbums unter dem Namen House Of X kulminieren konnten.
Schon bei den ersten Tönen von "Do Me Wrong", dem Opener des knapp eine Stunde dauernden Zwölfenders, wird klar, wo der Barthel den Most holt. Da hauen dir kernige Hard Rock-Laute um die Ohren, sehr intensiv, nicht zu hart und mit schönen Blues Rock-Anspielungen. Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang - mehr braucht es ja nicht, wissen wir doch alle. Dazu kommt ein offensichtliches Gespür für Melodien und Refrains. Eingängigkeit, das ist das Schlagwort, das mir bei einigen der Stücke sofort einfällt.
Um bei diesem Stichwort mal direkt etwas zu springen, rücken wir vier Stücke bis zur Nummer 5 vor. "The Road Less Troubled" schreit mit seinem Hard Rock-Boogie direkt nach hunderten von den Chorus mitsingenden Stimmen. Der Track geht ins Hirn und in die Beine, etwas für eine kernige Party.
Frei nach dem Motto mit der mausenden Katze läuft uns unmittelbar danach ein alter Bekannter über den Weg: "Martian Landscape" ist ein extrem cooles UFO-Cover. Und zwar von einem Song, den Frontmann Danny Peyronel bereits 1976 auf der alten Scheibe "No Heavy Petting" eingesungen hat.
Das Instrumental "Rage" kommt anschließend mit fetter Basslinie und einer sehr überzeugenden Gitarrenarbeit daher, insgesamt fast schon ein wenig düster-schwermetallisch, wenngleich es gegen Ende sehr überraschend, und dennoch nicht unpassend, in einem kleinen Blues-Jam endet.
Dann geht das Tempo raus und mit "Alive" kommt eine zähe und raue Ballade mit einigen härteren und schnelleren eingeflochtenen Passagen aus den Speakern geflossen. Das Stück bekommt gegen Ende sogar einen gewissen hymnenhaften Charakter. Mannomann, die Jungs verstehen ihr Handwerk wirklich.
Erinnert mich das kernige "Busted" beim eröffnenden (und später auch noch mal) Gitarrenpart auch ein wenig an "(Don't Fear) The Reaper" von Blue Öyster Cult, so entpuppt sich der Song jedoch in eine völlig andere Nummer, eingängig, knackig, gut.
Ach, was soll ich lange schnacken, kauft Euch das Ding. Für mich eines der besseren Alben des gerade ablaufenden Jahres. Dass die Musiker keine Stümper sind, haben sie im Laufe ihrer langen Karriere früher schon x-mal bewiesen. Dass man im abgegrasten Hard Rock-Genre aber immer noch gute Scheiben produzieren kann, das beweisen sie heute und jetzt mit ihrem Debüt!
Line-up:
Danny Peyronel (vocals)
Laurence Archer (guitars, backings)
Rocky Newton (bass, backings)
Clive Edwards (drums)
Tracklist |
01:Do Me Wrong
02:No More Tequila
03:Long Arm Of The Law
04:No Way Home
05:The Road Less Troubled
06:Martian Landscape
07:Rage
08:Alive
09:Busted
10:Second Son
11:House Of Lies
12:Millions
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