Rein zufällig erfuhr ich von dem einzigen Konzert des legendären
Ken Hensley in diesem Jahr in Deutschland. Als langjähriger Fan von
Uriah Heep war es natürlich meine Pflicht, nach Hamburg zu reisen. So packte ich nach der Arbeit mal eben ein paar Sachen zusammen, und auf ging es in die Hansestadt. Um 18:45 Uhr kam ich in Hamburgs Downtown Bluesclub, im wunderschönen Landhaus Walter an. Da ich den Ex-Mastermind von
Uriah Heep seit vielen Jahren persönlich kenne, begrüßte mich
Ken zwischen zwei Interviews gewohnt freundlich. Leider fanden wir dieses Mal keine Zeit, um ein paar Worte mehr zu wechseln. Er ist und bleibt eben auch noch nach all den Jahren für Presse wie Fans ein begehrter Musiker, und kann sich natürlich nicht mit jedem unterhalten.
Bereits eine Stunde vor Konzertbeginn hatten die Fans, bewaffnet mit Fotoapparaten, die besten Plätze vor der Bühne eingenommen. Dank eines mir bekannten langjährigen
Uriah Heep-Anhängers konnte auch ich mir dort einen Platz ergattern. Kurz vor Beginn des Konzertes hatte sich der Saal gut gefüllt. Mit "Set Me Free (From Yesterday)" und "The Curse" präsentierte der Hammond-Master
Hensley mit seiner Band
Live Fire den ersten und zweiten Song seiner CD "Faster", die am 20.03.2011 in Deutschland erschienen ist. Getragen von dem typischen Hammond-Sound wurde erstes Stück mit einem hervorragenden Gitarrensolo von
Ken Ingwersen abgerundet. Mit Beginn von "Look At Yourself", aus der Zeit mit
Uriah Heep, tobten die Fans.
Ken gab alles an seiner Hammond B3 und hatte sichtlich Spaß dabei. Beim Klassiker "July Morning" rief ein Fan etwas zu
Ken, das ich leider nicht verstehen konnte. Er musste daraufhin aber so lachen, dass er trotz mehrfacher Versuche nicht weitersingen konnte. Sänger
Eirikur Hauksson übernahm seinen Part, bis er sich wieder beruhigt hatte. That's live!
Zweimal griff
Hensley zur Akustik-Gitarre: "The Wizard" und "Lady In Black", die Nummern, bei denen die Fangemeinde den Text wie auch bei "July Morning", "Stealin"' und "Easy Livin'" mitgrölte. Nach "Wizard" gab
Ken sein Plektrum einem etwa sechsjährigen Mädchen, welches fasziniert seiner Show zusah. Selbstverständlich war die Kleine mit Ohrstöpseln von Mama ausgerüstet, die darauf achtete, dass keine bleibenden Hörschäden zurückblieben.
Es ist eine Freude, diesen doch in die Jahre gekommenen Musiker so fit auf der Bühne agieren zu sehen. Als Zugabe wurde uns "Gypsy" präsentiert, und sorgte für weitere Begeisterungsstürme. Nach fünfundsiebzig Minuten war der Zauber leider schon vorbei, was bei einem etwas hochgegriffenen Eintrittsgeld von knapp 25 € doch sehr bescheiden war - auch in Anbetracht der lediglich zwölf Songs plus Zugabe. Für mich, die extra aus Berlin angereist war, war es natürlich viel zu kurz, aber dennoch ein sehr schönes Erlebnis.