Nathan Hamilton / Beauty Wit And Speed
Beauty Wit And Speed Spielzeit: 35:09
Medium: CD
Label: Irondust Music, 2011
Stil: Americana

Review vom 23.12.2011


Wolfgang Giese
Der Singer/Songwriter Nathan Hamilton stammt aus Texas. 1995 war es, als er als Mitglied der Band Sharecroppers eine erste Plattenveröffentlichung vorweisen konnte. Sein erstes Soloalbum erschien dann im Jahre 1999. Diese hier vorgestellte CD ist Album Nummer 6.
Inhaltlich beschäftigen sich die Texte mit all dem, was uns im Alltag so zustößt. Der Künstler erklärt hierzu: »The seemingly ordinary and mundane often holds a galley or riches. I sought a new path in the familiar, yet still challenging terrain of love and loss that we each experience in some form or another.«
Daher hier zwei Textauszüge zum Thema:
»I am reaching out to you through ether and time
I damn all the doubt that clouds my mind
To bring me back home
Home to you.

I can't pretend
To know what to say
Silence says more than our words will today
With your hand in mine
Right here where we lay
I'll be here waiting for you.«
Hamiltons Piano und ein Cello läuten die Platte instrumental ein, mit ganz viel wehmütiger Stimmung, die dazu geeignet ist, Gedanken zu lösen und frei treiben zu lassen. Nahtlos geht es über in das Stück, aus dem der erste obige Textauszug stammt. Auch hier wieder viel Melancholie. Ein Hauch von Sehnsucht nach Heimat, nach Wohligkeit und Wärme vermag ich dem Ausdruck des Songs zu entlocken. Verbunden durch einen akustischen Bass scheint hintergründig stets eine E-Gitarre zu schwelen, ohne dass sie zum Ausbruch käme.
Durch eine Mandoline wird der nächste Titel geprägt, und wie bereits vorab, sind es die schwer schleppenden Drums, die ein stark entschleunigtes Feeling hineinbringen. Bei "Fire To Metal" ist es wieder das Cello, das die Atmosphäre schon fast bedrückend wirkend lassen kann. Gleichwohl ist diese Musik nicht depressiv, nur empfinde ich manchmal eine tiefe Traurigkeit, die aber auch eine gewisse 'Schönheit' beinhaltet.
Die Abwechslung lässt nicht locker, ist es doch eine Trompete, die "Rust Of Age" einleitet, dazu zunächst nur Piano und Gesang - auch ein Titel der Melancholie verbreitet. Die abgedämpfte Trompete vermag einen Hauch Miles Davis einzubringen, dabei ist das ein typisches Singer/Songwriter-Lied, das übrigens noch vom Bassspiel ergänzt wird.
In fast schon Westcoast-Manier auf die etwas härtere Art kommt "The Heart That Aches To Open", das bisher am ehesten dem entspricht, was man unter Americana zu verstehen hat. Allerdings eher fröhlich und locker interpretiert, und die E-Gitarre darf nun auch mal etwas frecher ran.
Und so geht es weiter im Laufe der Platte - eine relativ einheitliche Atmosphäre, die jedoch von verschiedenen Stimmungen lebt. So bietet "Our Roadside Prayers" mit der Pedal Steel noch eine weitere Variante, das ist schon fast zum Weinen schön. Satte Klänge der Pump Organ leiten "A Prism Of Grace" ein, festliches Ambiente mit Fetzen von sanften E-Gitarren-Wölkchen verziert, bis dann wiederum das Piano vollendet, was es begann, einen instrumentalen Ausklang...
Eine Platte mit sehr angenehmer Musik, die ich für sehr gelungen halte.
Line-up:
Britton Beisenherz (electric guitars, keys, synths, pump organ, percussion)
Amy Cook (vocals - #9)
Jon Greene (drums - #2, 3, 4, 7, percussion - #4)
Jared Hall (piano - #2, 6, organ - #4, 9, Wurlitzer - #3)
Nathan Hamilton (vocals, acoustic guitars, piano - #1, 5, 11)
Amanda Leggett (vocals - #3, 4)
Jeff Lofton (trumpet -#5)
Billy Brent Malkus (electric guitars - #6, 9)
Chepo Pena (electric bass guitar - #6, 8, 9)
Geoff Queen (pedal steel - #8, dobro - #3)
Kevin Russell (mandolin - #3)
Adam Tyner (drums - #6, 8, 9)
Greg Vanderpool (vocals - #6)
Mark Williams (double bass - #2, 3, 4, 5, electric fretless bass - # 7, cello - #1, 4, 11)
Tracklist
01:A Red Thread Runs
02:Through Ether And Time
03:In All That We Might Find
04:Fire To Metal
05:Rust Of Age
06:The Heart That Aches To Open
07:Until We Both Believe
08:Our Roadside Prayers
09:The Days Of Caution
10:A Prism Of Grace
11:To The Days Reprise
(All songs written by Nathan Hamilton)
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