|
Rachel Harrington & The Knock Outs / Same
|
|||
|
'Frauenpower' - darauf könnte man angesichts der Besetzungsliste schließen. Doch wie kraftvoll ist die angesichts der mit Cowboyhut bekleideten Dame in eine Richtung gepresste Musik denn wirklich? Ist es Mainstream-Country, der uns erwartet?
Gleich der erste Song weist in eine andere Richtung und die Eröffnung erinnert mich in ihrer Atmosphäre spontan an "Let's Work Together" in der Version von Canned Heat, dazu gesellt sich jedoch alsbald ein gewisses Honky Tonk-Feeling und die Pedal Steel des bekannten Tommy Hannum trägt ein Übriges dazu bei. Es ist, wie es ist - der Opener bleibt mein persönlicher Lieblingssong der Scheibe. Ich habe ihn richtig ins Herz geschlossen. Ein wenig Anklänge an die Rolling Stones, so geht es weiter, und ein richtig schöner 'Country-Schleicher' der alten Schule erwartet uns mit " Love Him Or Leave Him To Me", allerdings viel moderner. Das klingt so, als hätte man alte Musik von Patsy Cline oder Loretta Lynn ins Hier und Jetzt befördert. Auch ein für mich sehr gelungener Song! Ansonsten ist viel Honky Tonk-Atmosphäre zu spüren, nur mit einem alternativen Touch versehen. Ja, Alternative Country ist ein gutes Etikett für diese Art von Musik und ich komme erneut auf den von Gram Parsons geprägten Begriff der 'Cosmic American Music', der hier in weiten Teilen durchaus zutrifft. Im Kern oft traditioneller Country, aber verzerrte Gitarren und rumpelndes Schlagzeug modernisieren das Ergebnis.
Daneben gesellen sich ganz simple Rocker wie auf "Nothin' To Do But You", bei dem die Rolling Stones abermals grüßen lassen. Der Gitarrist erinnert hier auch an Mick Taylor. "Moonshine Boy" atmet ein wenig vom Country Rock der Siebziger und ganz zum Schluss folgt dann noch ein herzzerreißender Titel in gemäßigtem Bakersfield Sound, der den Eindruck einer runden Angelegenheit hinterlässt.
'Frauenpower' passt insofern auf Rachel Harrington, doch einige 'Jungs' haben als Gäste kräftig mitgeholfen, dass dieses eine gute Platte wurde: Musik, der man gern zuhört und die auch Abwechslung bietet. Nach 2007 ist dieses übrigens die vierte Platte der Dame, die vorher in anderen Gefilden, etwas mehr folkorientiert, unterwegs war
Line-up:
Rachel Harrington (lead vocals, guitar, handclaps) Rebecca Young (bass, handclaps, rainstick) Alisa Milner (fiddle, backing vocals) Aimee Tubbs (drums, tambourine, backing vocals, cowbell) Moe Provencher (guitar, backing vocals, handclaps) Tim Carroll (guitar) Tommy Hannum (pedal steel) Colby Sander (guitar) Billy Stover (piano) Mark Erelli (duet vocal)
Externe Links:
|
