Hat ihn der Musikalltag also wieder,
Rich Hopkins, den staubtrockenen Wüstenrocker, der 2008 mit seiner neuen Flamme und Frau,
Lisa Novak, und dem doch etwas liebestrunkenen
Loveland debütierte und man feststellen musste:
Lisa taugt zu wesentlich mehr, als nur zum 'Schatz holst Du mir und den Jungs im Studio frischen Kaffee ...?'-Status. Übernahm sie doch schon als Co-Writerin und Sangesmuse einen Teil der Songs des letzten Albums.
Die Suite und gleichzeitige Titelsong "El Otro/Other Side" schmückt sich mit herzzerreißender Trompete, schmissiger Gitarre und der Stimme von
Amalia Tovar, die der 'Maria Soup Kitchen'-Einrichtung vorsteht (eine Art Armenspeisung), und das Elend der Entwurzelten und Homeless People im amerikanisch/mexikanischen Grenzgebiet erzählt. "Love Is A Muse" und "Island of Broken Dream" rocken geradeaus -
Lisa und
Rich im Duett prägen den Song eindrucksvoll. Das schnörkellose Gitarrenbrett, das hin und wieder dazwischen geht, tut ein übriges.
"Guarjira" (mit einer eingesampelten Rede des Staatsführers
Batista aus der Pre-
Castro Ära) mit TexMex-Trompete und süffig eingängigem, zweisprachigem Text sowie
Calexio-Feeling macht Lust auf mehr. "World on Fire" würde auch durchaus einem
John Hiatt gefallen, das Schmankerl "Breathe In/Out", das sich hypnotisch langsam ins Hirn schleicht, würde auch auf einem
Neil Young-Album gut aussehen.
Rich Hopkins und seine
Luminaros haben ein durchaus respektables und vielschichtiges Roots Rock-Album herausgebracht, das viel Aufmerksamkeit verdient.
7 von 10 RockTimes-Uhren