Rich Hopkins
El Otro Lado/The Other Side
El Otro Lado/The Other Side Spielzeit: 43:19
Medium: CD
Label: Blue Rose Records, 2010
Stil: Roots/Americana

Review vom 06.06.2010


Michael Masuch
Hat ihn der Musikalltag also wieder, Rich Hopkins, den staubtrockenen Wüstenrocker, der 2008 mit seiner neuen Flamme und Frau, Lisa Novak, und dem doch etwas liebestrunkenen Loveland debütierte und man feststellen musste: Lisa taugt zu wesentlich mehr, als nur zum 'Schatz holst Du mir und den Jungs im Studio frischen Kaffee ...?'-Status. Übernahm sie doch schon als Co-Writerin und Sangesmuse einen Teil der Songs des letzten Albums.
Nun reaktivierte Rich die guten alten Luminaros, mit denen er seit 1992 in loser Reihenfolge Platten (und das waren nicht seine schlechtesten!) als Trio, Quartett oder Quintett aufnahm.
Bedingungsloser Wüstenrock mit etwas Pathos und sozialpolitischer Kompetenz in den Texten, aber immer grundehrlich herausgerockt, ist die Devise des Quartetts. Und dafür sorgt auch Lisa Novak, die beim Backgroundgesang (angenehme Altstimme) und Songwriting durchaus Spuren zu hinterlassen vermag
Die Suite und gleichzeitige Titelsong "El Otro/Other Side" schmückt sich mit herzzerreißender Trompete, schmissiger Gitarre und der Stimme von Amalia Tovar, die der 'Maria Soup Kitchen'-Einrichtung vorsteht (eine Art Armenspeisung), und das Elend der Entwurzelten und Homeless People im amerikanisch/mexikanischen Grenzgebiet erzählt. "Love Is A Muse" und "Island of Broken Dream" rocken geradeaus - Lisa und Rich im Duett prägen den Song eindrucksvoll. Das schnörkellose Gitarrenbrett, das hin und wieder dazwischen geht, tut ein übriges.

"Guarjira" (mit einer eingesampelten Rede des Staatsführers Batista aus der Pre-Castro Ära) mit TexMex-Trompete und süffig eingängigem, zweisprachigem Text sowie Calexio-Feeling macht Lust auf mehr. "World on Fire" würde auch durchaus einem John Hiatt gefallen, das Schmankerl "Breathe In/Out", das sich hypnotisch langsam ins Hirn schleicht, würde auch auf einem
Neil Young-Album gut aussehen.
Rich Hopkins und seine Luminaros haben ein durchaus respektables und vielschichtiges Roots Rock-Album herausgebracht, das viel Aufmerksamkeit verdient.
7 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Rich Hopkins (guitars, vocals, shakers, handclaps)
Lisa Nowak (vocals, percussions, handclaps, noises)
Ken Andree (bass guitar, violin - #5, backing vocals)
Bruce Halper (drums, piano - #5, xylophone - #4)

Guest Musicians:
Chad Morrow (tremolo guitar - #6)
Becca Hummer (bass - #8, violin - #9)
Nathan Sabatinio (cello - #5)
Javier Gamez (trumpets - #2,5,8)
Larry Cooper(baritone and 6 string e-guitar - #7)
Kevin Pakulis(slide guitar - #10)
Amalia Tovar (testimony - #8)
Tracklist
01:Love Is A Muse (2:48)
02:Guajira (4:22)
03:World On Fire (3:50)
04:Lou Reed (5:29)
05:Better Days (3:25)
06:Breathe In/Out (6:58)
07:Good Intentions (3:27)
08:El Otro Lado Suite (8:35)
09:U R Not Alone (4:03)
10:Land Of Broken Dreams (5:57)
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