Tim Hockenberry / Same
Tim Hockenberry Spielzeit: 41:37
Medium: CD
Label: Poignant Records , 2016
Stil: Pop

Review vom 05.04.2016


Wolfgang Giese
Der am 13.Juni 1962 in New York geborene Tim Hockenberry ist bekannt geworden durch seine Teilnahme an der populären Talentshow "America's Got Talent". Als einzig verbliebener Sänger erreichte er das Semi-Finale, das war im Jahre 2012. Sein Auftritt am Piano plus Cellobegleitung mit dem Song "Imagine" von John Lennon war Anlass zu dieser Aussage von Jury-Mitglied Howard Stern: »The most moving we've had from a singer in a long time«.
Es heult der Wind, es klimpert die Mandoline, eine ganz raue Stimme, Richtung Chris Rea, aber auch nur ungefähr, so startet die Platte sehr melodisch mit "Me And You", und wenn dann der Song langsam an Fahrt aufnimmt und auch noch ein Akkordeon hinzukommt, schwebt eine Wolke der Melancholie und Harmonie über der schönen Melodie. Ja, das klingt so richtig 'gemütlich'. Hockenberry spielt dazu noch mehrere Instrumente, sein sehr überzeugender Gesang mit diesem Reibeisenelement weist auch Spuren von Ray Charles sowie ein wenig Frankie Miller auf. Dazu das bereits erwähnte Element Chris Rea und schon hat man eine ungefähre Vorstellung von dem, was einen erwartet.
Und hier ist es nun, das Debütalbum dieses Talents, das überdies hinaus auch fast alle Songs im Alleingang komponiert hat. Sicher sind es keine Nummern, die die Musikwelt neu schreiben, es bleibt weitestgehend im Rahmen dessen, was sich im Bereich gut gemachter Popmusik mit Rock-Einschlag tummelt. Tim ist durchaus kein unbeschriebenes Blatt, war er unter anderem doch Tour-Member bei Mickey Hart (Grateful Dead) und dem Trans-Siberian Orchestra.
Diese Songs hat er im Zuge der letzten Jahre geschrieben und nun haben sie gesammelt Einzug auf dem Album gefunden, nachdem er über lange Zeit hauptsächlich als Interpret von bekannten Hits aktiv war. Einige der Stücke wurden zusammen mit den siebzehn und neunzehn Jahre alten Söhnen geschrieben. So finden wir einen bunten Reigen verschiedener Stimmungen. Es klingt interessant und ungewöhnlich, wenn der Künstler plötzlich bei "Carrying You" zum Jodeln anhebt - der Nummer, in der plötzlich eine irische Tin Whistle die Stimmung in eine andere Richtung treibt, aber genauso ist es der Einsatz gezupfter Streichinstrumente, die eine kleine Nuance im feinfühligen Arrangement darstellen. Eine Hör-Freude bereiten solche harmonisch gestalteten Songs wie "Little Angel" oder das sehr folkig arrangierte "Come On Let's Dance" (nicht umsonst singt Tim im Text von »perfect harmony«). Dieser Track weist Hitcharakter auf und sollte alsbald reichlich Einzug in den Titellisten der Radiostationen halten!
Sehr cool, mit dem Anstrich von Steely Dan, kommt "Crazy", und zum Schluss werden wir mit der Ballade "This Time By Me" sehr einfühlsam verabschiedet aus einer Platte mit mehr als zufriedenstellender Musik. Schön wäre es, wenn man so etwas verstärkt in den Charts wiederfände.
Line-up:
Tim Hockenberry (vocals, piano, whistle, wurly piano, rhodes, clavi, trumpet, trombone)
Justin Miller (drums, bass, electric guitar, acoustic guitar, keyboards, percussion, piano, strings, Irish tin whistle, slide guitar, clavi)
Gawain Matthews (mandolin, acoustic guitar)
John Willis (acoustic guitars, electric guitars, baritone guitar, banjo, 12 string electric guitar)
John Deaderick (accordion, wurly piano, organ)
Maxx Hockenberry (background vocals)
Russ Pahl (pedal steel)
Carl Wheeler (B3 organ)
John Merchant (percussion)
Dan Feiszli (upright bass)
Natasha Miller (violin)
Danetra Moore (background vocals)
Sara Williams (background vocals)
Genevieve Artadi (background vocals)
Ricky Peterson (B3 organ)
Tracklist
01:Me And You (3:22)
02:Ease Your Pain (4:30)
03:Faith In You (4:30)
04:Carrying You (3:50)
05:Little Angel (3:58)
06:Come On Let's Dance (4:55)
07:I've Got Nothin [Better To Do] (4:58)
08:If The Sky Was To Fall (4:05)
09:Crazy (3:43)
10:This Time By Me (3:45)

(all songs by Tim Hockenberry, except #1 by Maxx & Tim Hockenberry, #7 by Tim Hockenberry & Natasha Miller, #8 by Jack & Tim Hockenberry)
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