Spielzeit: 29:38 Medium: CD Label: Eigenproduktion, 2014 Stil: Sleaze Rock Review vom 05.04.2014 Jürgen B. Volkmar

I Love Rich sind wirklich eine Rock'n'Roll-Band, die sich unter dem Rock-Radar bewegt. Obwohl schon seit fünf Jahren existent, ist das Quartett über Chicagos Grenzen hinaus eine absolut unbekannte Nummer. Beeinflusst von The Dictators, The Queers, The Robots und The Dickies, mit denen sie schon die Bühne teilen durften, haben sie ihr musikalisches Leben dem Party-Rock mit Glam-Attitüde gewidmet. Bereits das Intro mit dem Titel ihrer aktuellen EP "Respect The Rich" atmet den Hard Rock der späten 70er- und frühen 80er Jahre. Obwohl relativ kurz und ausschließlich instrumental, kann man deutlich erkennen, dass sich die Jungs ihren eigenen Klang-Kosmos erschaffen haben.

Da, wie bereits angedeutet, ihre bisherigen Auftritte mit namhaften Bands stattgefunden haben, ist musikalisches Können zweifellos vorhanden. Das Resultat kann man als puren Rock bezeichnen, wobei der Gesang leicht in Richtung Punk abdriftet, allerdings im positivsten Sinne. Die Melodien sind alle tadellos durchkomponiert und die Hooklines stimmen auf den Punkt genau. "We're Here To Save Rock And Roll" und "Fight The Fire" gehen mit ihren markigen Grooves sofort in die Ohren und offenbaren zum einen Teil sowohl Midtempo als auch Uptempo und dazu viele interessante Spannungsbögen, die pure Leidenschaft widerspiegeln. Mit der nötigen Portion Glam und Sleaze an jeder Ecke und den dazugehörigen dreckigen Gitarrenriffs sind Songs erschaffen worden, die eingängig sind und trotzdem das nostalgische Seventies-Flair besitzen.

"If You Don't Take Your Clothes Off, Tonight's Gonna Suck" kann sinnbildlich für die Chicagoer gelten, die Sex und Rock'n'Roll zu ihren wesentlichen Bestandteilen zählen und dies auch verbal, ohne Rücksicht auf etwaige kritische Stimmen oder Verbote, voll durchziehen. Den Abschluss bietet dann auch eine bereinigte Radioversion von "I'm Gonna Fuck You With The Lights On" - allein der Ttel wird das Airplay schon verhindern, spiegelt aber den Sarkasmus und Humor der Band wider, die sich selber um des Erfolgs Willen auch keine Maulkörbe anlegen will.

I Love Rich überfordern niemanden mit irgendwelchen Zitaten oder nervigen Gitarren-Geschredder, liefern dafür aber reinrassige Klänge aus der Ecke Chicagos, die für gut gemachten Rock mit Siebziger-Reminiszenzen steht. Für Freunde dieser Mucke ein Kaufanreiz, den man sich nicht entgehen lassen sollte. 7 von 10 RockTimes-Uhren

Line-up:
Rich (vocals, bass)
Drewblood (drums, percussion)
Full Throttle (guitar)
Chuck E. (guitar)