Iced Earth / The Crucible Of Man
Something Wicked Part 2
The Crucible Of Man Spielzeit: 59:09
Medium: CD
Label: Steamhammer/SPV, 2008
Stil: Heavy Metal

Review vom 27.08.2008


Jan Abraham
Iced Earths "The Crucible Of Man" ist wohl aus zwei Gründen eines der meist erwartetsten Alben des Jahres 2008: Erstens ist es die erste Fortsetzung der "Something Wicked"-Trilogie und zweitens ist es das erste Album, nachdem man Tim Owens kurzfristig auf die Straße gesetzt hatte und dafür der Ausnahmesänger Matthew Barlow zu hören ist. Kurz und bündig: Es wurde ein Epos der Sonderklasse gefordert.
"The Crucible Of Man" fängt mit einem, für John Schaffer üblichen, von Chören getragenen Intro - "In Sacred Flames" - an und mündet schließlich in "Behold The Wicked Child", einem Song mit drückenden Riffs in typischer "Something Wicked"-Manier, wie man es auf diesem Album noch häufiger vorfinden wird.
Nach dem sehr getragenen Stück "Minions Of The Watch", schalten Schaffer und Co. mit "The Revealing" ein paar Gänge nach oben und es geht akkurat nach vorn. Leider ist mir die Nummer mit nur 2:39 Minuten ein wenig zu kurz.
Mit "The Gift Of A Curse" findet sich dann auch die 'Muss'-Ballade auf dem Album. Klingt an und für sich sehr unspektakulär, ist aber von Matt Barlow sehr schön in Szene gesetzt worden.
Genauso ist es bei "Crown Of The Fallen", bei dem man einerseits einen recht aggressiven, andererseits aber auch sehr episch klingenden Matt Barlow zu hören bekommt. Leider endet der Track auch hier nach einer sehr kurzen Spielzeit von 2:48 und geht dann in "The Dimension Gauntlet" über, ein Stück, das zum größten Teil aus instrumentalen- und Chorelementen besteht.
"I Walk Alone" dürfte den Meisten von der bereits erschienenen Single "I Walk Among You" bekannt sein. Abermals ein sehr aggressiver Matt Barlow, gepaart mit powergeladenen Riffs und Chören im Refrain - Herrlich!!!
Mit "Harbinger Of Fate" finden wir eine weitere Ballade auf dem Silberling. Auch sie glänzt mal wieder durch Matts sehr gradlinige Gesangsstrukturen. Eine nette Idee bei dem Song, finde ich, dass hier Percussion-Elemente verwendet werden.
"Crucify The King" ist wieder ein Midtempostück, das auch nicht sonderlich imposant, ja sogar im Gegenteil eher langweilig klingt. In dem Fall ist es mit fünfeinhalb Minuten deutlich um mindestens die Hälfte zu lang!!
Leider muss man auch "Sacrificial Kingdoms" in jene Kategorie stecken. An dieser Stelle könnte man Herrn Schaffer eine Art von Einfallslosigkeit unterstellen.
"Something Wicked (Part 3)" wäre mit Sicherheit ein schönes Ding geworden, hätte man ihm ein bisschen mehr Feuer unterm Hintern verpasst. Es herrscht eine melancholische Grundstimmung mit Chören und ist in seiner Chemie sehr eingängig, bis es in einem stampfenden Midtempomarsch zum Ende kommt.
Nun wird der Bowdenzug noch mal schön angezogen. "Divide And Devour" entpuppt sich gleich zu Anfang zu einem amtlich zum Headbangen geeigneten Powerstück. Aber es wirkt trotz einer Dauer von 3:15 Minuten sehr kurz. Das könnte eventuell daran liegen, dass die schnellen Songs auf diesem Silberling deutlich knapp an Anzahl sind.
Nach dem typisch für diese Scheibe aufgebauten "Come What May" findet "The Crucible Of Man" mit "Epilogue" ihr Ende. Abermals finden wir hier die recht selten auftauchenden Percussion-Elemente und ein kleines Ensemble aus Streichern mit dem "Something Wicked"- Theme.
Fazit: Man merkt wie beim Vorgänger "Framing Armageddon-Something Wicked, Pt. 1", dass die Scheibe nicht für Matt Barlow, sondern auf Tim 'Ripper' Owens zugeschnitten ist, was auf keinen Fall eine Kritik an Matts Gesangskünsten sein soll. Im Gegenteil, er macht seine Sache sehr gut, was er ja nun schon bei Pyramaze unter Beweis gestellt hat. Hätte der Ripper die Scheibe gesungen, hätte sie vielleicht ein Fünkchen mehr Aggressivität besessen. Weiterhin fehlt es dem Silberling an Dampf und Feuer. Die Überzahl an Midtempostücken und Balladen macht es dem Hörer sehr schwer, dieses Album von Anfang bis Ende durchzuhören.
Also der erwartete Überflieger ist es bei Weitem nicht. Dennoch muss man sagen, das Matthew Barlow einen sehr guten Wiedereinstieg geleistet hat, und wir können auf den dritten Teil der Trilogie gespannt sein und hoffen, dass es ein imposanter Abschluss der "Something Wicked"-Ära werden wird !!!
Line-up:
Matt Barlow (vocals)
Jon Schaffer (guitars)
Troy Seele (guitars)
Freddie Vidales (bass)
Brent Smedley (drums)
Tracklist
01:In Sacred Flames
02:Behold The Wicked Child
03:Minions Of The Watch
04:The Revealing
05:A Gift Or A Curse
06:Crown Of The Fallen
07:The Dimension Gauntlet
08:I Walk Alone
09:Harbringer Of Fate
10:Crucify The King
11:Sacrificial Kingdoms
12:Something Wicked (Part 3)
13:Divide And Devour
14:Come What May
15:Epilogue
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