Seit ihrem schon damals auf Pure Steel Records veröffentlichten, gleichnamigen Debüt von 2007 sind die vor fünf Jahren aus der Taufe gehobenen Italiener von
Icy Steel im 'True To The Bone'-Underground zu Recht zu einem heißen, aber dennoch für meinen Geschmack noch etwas zu unterbewerteten und wenig geschätzten Geheimtipp mutiert. Sie spielen permanent nachvollziehbaren, hymnischen, Pathos geladenen, hin und wieder auch etwas bombastischen und ziemlich unaufgesetzten Epic/Heavy Metal, an manchen Stellen mit einigen doch recht auffälligen Huldigungen an gottgleiche Vorreiter wie die übergalaktischen
Manilla Road,
Enchanter oder die Ultra-Obskur-Stahlgießer von
Cirith Ungol.
Doch trotz der fast schon überquellenden Epik und einer ziemlich extremen Länge von über 72 Minuten verzichtet das Quartett von der Mittelmeerinsel Sardinien niemals auf eine klare Struktur in wirklich allen Songs des nun schon zweiten, das Debüt deutlich überbietenden Longplayers. Man bringt obendrein massenhaft
Judas Priest -Huldigungsparts (wie beispielsweise im Opener "Impetous Fire") in seine mit
Maiden-artigen Doppel-Gitarrenleads glänzenden Songs. Für ihren Substil klingen sie oftmals doch ziemlich rockig und kernig. Sie holen an manchen Stellen konkret gesagt nicht allzu extrem aus, wie die großen Namen aus den USA, trotz allem stört diese Tatsache den Hörgenuss keineswegs. Vielmehr macht sich das '
Manilla Road-artige' in ein paar ziemlich ausufernden Stücken bemerkbar, wie beispielsweise dem 9 ½-minütigen, stark von
Running Wild-Epen der Marke "Treasure Island" geprägten "Fallen Heroes" oder dem zweiteiligen "As The Gods Command" mit einer Gesamtlänge von über 13 Minuten!
Auch eine reine Ballade könnt ihr auf dem Album für euch entdecken ("Out Of Your Time"). Etwas ulkig klingt dagegen der sehr auffällige italienische Akzent im Gesang von Stefano Galeano, dennoch trägt auch dieser kleine "Schönheitsfehler" zum Wiedererkennungswert jener Truppe bei. Auch der knarzig, räudig angehauchte Sound verleiht der ganzen Chose außerdem einen gewissen 'Kauz-Obskur-Faktor', sodass spätestens ab dieser Stelle sämtliche US/Epic/Power/True/ Heavy Metal-Begeisterte die MySpace-Seite anchecken sollten. Das Album wird mit einem wunderschön gefühlvoll interpretierten Akustik-Lied namens "Thre Was Once a Weeping Willow" abgeschlossen.
Mein Fazit: Das Genre werden auch
Icy Steel nicht neu erfinden, dennoch macht die Scheibe, die beim ersten Durchlauf vielleicht in einigen Momenten noch etwas sperrig wirkt, spätestens nach dem zweiten oder dritten Durchlauf richtig Spaß. Vielleicht sollte noch gesagt werden, dass "As The Gods Command" definitiv nicht als Beschallung zum Wohnungsputzen Samstagmittags geeignet ist, denn viele kleine, aber dafür um so interessanter werdende Parts entfalten sich erst richtig beim genauen Hinhören. Ich vergebe
7,5 von 10 RockTimes-Uhren für dieses gute Endergebnis!