Igneous Human / Pyroclastic Storms
Pyroclastic Storms Spielzeit: 43:04
Medium: CD
Label: Sound Pollution, 2010
Stil: Thrash Metal, Heavy Metal

Review vom 20.02.2010


Gunnar Körner
Mit "Pyroclastic Storms" legen die Schweden Igneous Human ihr Debüt und zudem ein zunächst sehr gewöhnungsbedürftiges Werk der extremeren Musik vor. Die Homepage gibt folgende Auskunft zur Musikrichtung: »If you ask Igneous Human what kind of music they play, they proudly answers The hardest rock ever!«. Nun hat man mit Rock im ursprünglichen Sinn doch eher weniger bis gar nichts am Hut, am ehesten lässt sich das Erstlingswerk mit seinem Gebräu aus teils sehr tief gestimmten Gitarren, heiser anmutenden Growls und hartem, betont groovigem Rhythmusgefüge noch in die Nähe des Thrash rücken. Dazu kommen einige Versatzstücke aus dem Heavy- und Death Metal.
Allerdings nicht in Nähe der melodischen Variante des Thrash, Fans von typischem Bay Aera-Thrash wie Exodus oder Death Angel können gleich aufhören zu lesen, zu wirr wird "Pyroclastic Storms" in ihren Ohren klingen. Auch Liebhaber der derberen, schnelleren Variante werden so ihre Probleme haben, wie zu Anfang auch der Verfasser dieser Zeilen. Muten doch weite Teile dieser Scheibe mit blechernem Schlagzeugsound, wenigen auffälligen Tempowechseln und dem kaum variantenreichen, teils krächzenden Growlen von Andreas Joelsson nicht nur unspannend, sondern bisweilen recht nervtötend an.
Allerdings kommen immer dann, sobald man schon kurz davor ist, den 'feurigen Menschen' (Igneous Human) abzulöschen und aus dem Player zu verbannen, erfreuliche Stellen, die einen aufhorchen und mehr als anerkennend nicken lassen. Wie die aus heiterem Himmel hereinbrechenden, super ins Ohr gehenden Refrains vom Opener "Birth" und dem Titeltrack "Pyroclastic Storms", die melodische Gitarrenarbeit in "Mute", die sich hier perfekt mit den restlichen, modern anmutenden Soundgerüst verbindet und das wirklich gute, geradeaus nach vorn treibende "Deceived", wo die Instrumente mal ausnahmsweise nicht sechs Fuß tiefer gestimmt sind. Auch das ein oder andere brauchbare Gitarrensolo lässt sich zwischen den Songfragmenten ausmachen, und auch die unerwartete Verschnaufpause in Form eines kurzen Akustikspiels bei "Demonride" weiß zu gefallen.
Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass diese Stellen neben dem hässlichen und monotonen Rest stärker herausstechen? Sollte das genau so von den Schweden beabsichtigt sein? Gut möglich. Letztlich mischen sich hier gute Ideen mit wunderbar-hässlichen Nervattacken. Hörer von unkonventionellem, extremerem Metal, der auch mal in Sachen Geschwindigkeit die Handbremse anziehen darf, sollten mal reinhören.
Line-up:
Andreas Joelsson (vocals)
Ewo Solvelluis (guitar)
Daniel Persson (guitar
Mikael Gustavsson (bass)
Joh Thorner (drums)
Tracklist
01:Birth
02:You Better Be Dead
03:Quake
04:Redemption
05:Mute
06:Pyroclastic Storms
07:Deceived
08:Demonride
09:Hate
10:Tears
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