Illusion Suite / The Final Hour
The Final Hour Spielzeit: 58:13
Medium: CD
Label: Limb Music, 2009
Stil: Prog Metal

Review vom 15.11.2009


Gunnar Körner
Immer öfter taucht seit einigen Jahren aus Norwegen auch die ein oder andere brauchbare metallische Formation abseits der 'Knüppel-aus-dem-Sack-Pandabären-Fraktion' auf, was sehr erfreulich ist. Und gut zu hören, dass nicht ausschließlich nur typischer Melodic Metal von der Stange dabei herauskommt, wie man ihn hier in der alten Welt manchmal zu oft und zu belanglos serviert bekommt.
Als Vorreiter seien an dieser Stelle die hervorragenden Pagan's Mind genannt, die gekonnt melodischen Metal mit starker progressiver Prägung, gesunder und nötiger Härte sowie herausstechendem Gesang verbinden. In die gleiche Kerbe wollen ihre Landsleute von Illusion Suite nun mit ihrem Debütalbum "The Final Hour" schlagen, und das machen sie hörbar gut. Die schon im Jahr 2003 gegründeten Norweger gehen dabei im Gegensatz zu ihren musikalischen Nachbarn eine Idee softer und etwas bombastischer zu Werke. Besonders kommt dieses bei den mehrstimmigen Gesangswänden, den Keyboards und der druckvollen Produktion zur Geltung, doch auch an wuchtigen Gitarrenriffs und ebensolchen Drumparts fehlt es nicht. Dabei kann Frontmann Bill Makatowitz durchaus auch mal etwas rauer und düsterer klingen, wenn es der Song an der entsprechenden Stelle verlangt, überwiegend hat seine Stimme aber einen angenehmen und zu der Musik sehr passenden positiven Touch.
Mein absoluter Anspieltipp, um die Band kennen zu lernen und sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, ist "Scarlet Skies". Zu diesem eingängigen und doch spannenden Song gibt es auf der CD auch einen gut gefilmten Videoclip, der die Band mit viel Enthusiasmus und Leidenschaft bei ihren Spielkünsten zeigt. Wer sich "The Final Hour" nicht gleich zulegen möchte, kann aber auch ganz beruhigt die schön aufgemachte MySpace-Seite besuchen, wo man sich den Clip in guter Qualität anschauen kann.
Jedem progressiv veranlagten Musikfan wird zudem bei dem absoluten Highlight des Albums, dem über 15 minütigen "The Adventures Of Arcan", das Herz aufgehen: Spannend und verschachtelt, dennoch immer nachvollziehbar, mit einer Fülle an Ideen, woraus andere Bands vermutlich eine ganze EP schreiben würden. Einige der übrigen Songaufbauten klingen in Teilen durchaus auch schon mal sehr ähnlich, aber letztlich ist immer genügend Abwechslung vorhanden, schnell langweilig wird diese Scheibe daher zum Glück nicht.
Macht unter dem Strich ein gelungenes Debüt, das Fans älterer Symphony X und neuerer Savatage und generell Prog-Fans mal antesten sollten.
Tracklist
01:The W.I.R.E.
02:Scarlet Skies
03:The Devil In Your Heart
04:Once We Were Here
05:A Moment To Remember
06:The Passage
07:Pandora´s Box
08:The Adventures Of Arcan
09:A Ghost From The Past
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