Immortal Souls spielen laut eigener Definition 'Winter Metal' (bzw. in Originalsprache: 'Talvi Metal'). Auf eine solche Idee können irgendwie nur Finnen kommen…
Die kalte Jahreszeit der 'Unsterblichen Seelen' brach bereits 1991 an. Wobei dies nicht einfach als eine Bandgründung anzusehen ist, sondern als der Beginn des Versuches, die Kälte zu umarmen und in Musik, Texte und Artwork umzusetzen. So zumindest sehen die Brüder Särkioia dies. (Witzige Idee am Rande: Sie haben keine Homepage, sondern eine Snowpage…)
Seit diesem Zeitpunkt haben sie schon einiges an Kälteklängen herausgebracht:
die beiden EPs "Divine Wintertime" (1999) und "The Cleansing" (2000), gefolgt von "Under The Northern Sky" (2001) und "Ice Upon The Night" (2003). 2005 gab es die Compilation Doppel-CD "Once Upon A Time In The North", 2007 dann "Winterreich" und schließlich 2011 "IV:The Requiem For The Art Of Death".
Zwischenbemerkung: Wenn ich mir das textliche Konzept und die Titel so durchlese klingeln da bei mir irgendwie die (Schnee-)glöckchen, denn es erinnert an eine gewisse norwegische Band , von der diese finnische Truppe hier sogar noch den Namen übernommen und mit einem zweiten Begriff kombiniert hat - meint ihr, dann fällt es weniger auf?
Tatsache ist, dass Abbath und Co. schon seit 1990 unterwegs sind und dies deutlich erfolgreicher als Immortal Souls.
Wer nun befürchtet, wir könnten es hier mit einem Klon zu tun haben, den kann ich beruhigen. Möglicherweise entstand die Idee bei beiden Bands parallel ohne von der jeweils anderen zu wissen, ansonsten gibt es nämlich nicht so viele Gemeinsamkeiten.
Die Musik auf "IV:The Requiem For The Art Of Death" hat zwar ab und an ein paar Black Metal-Einflüsse, aber die Haupt(aus)richtung ist recht melodischer Death Metal typisch skandinavischer Prägung.
Diesen in die Göteborg-Ecke zu packen würde der Band nicht ganz gerecht werden, denn sie klingt düsterer (winterlicher…) und kann die typische finnische Melancholie nicht verleugnen. Könnte man vielleicht ganz grob als At The Gates meets Amorphis umschreiben, wobei Immortal Souls ihren eigenen Sound haben.
Dieser ist geprägt von den harmonischen Gitarren, dem meistens angegrowlten Gesang und stellenweise neben harschen Riffs auch mal einer kühl-romantischen Atmosphäre. Das Ganze ist jedoch kein Kuschelrock, sondern hat schon eine vernünftige Dosis Grundhärte, schließlich haben wir es hier ja mit Death Metal zu tun.
Dennoch gibt es mit "One Last Withering Rose" eine Art Halbballade mit Klargesang. Im fast neunminütigen finalen Track danach ("Art Of Death Act III: The Requiem Of The Funeral Eve") ziehen Immortal Souls die Register all ihres Könnens und schaffen so einen vielseitigen und gut gemachten Song. Für mich das Highlight der Scheibe, wobei der Rest durchaus auch nicht schlecht ist.
Fans von neueren, dennoch nicht zu modernen skandinavischen Stilrichtungen der härteren jedoch melodischen Gangart sollten in "IV:The Requiem For The Art Of Death" reinhören und / oder sich das Teil schon mal sichern… der Winter kommt…
Line-up:
Esa Särkioia (guitars)
Juha Kronquist (drums)
M. Pekkarinen (rhythm guitar)
Aki Särkioia (bass, vocals)
Tracklist |
01:Art Of Death Act I: Soulbells (0:42)
02:Evil Believer (4:02)
03:Nuclear Winter (4:03)
04:I Wept (4:22)
05:Absolution (4:15)
06:Art Of Death Act II: The Last Journey (0:57)
07:Reek Of Rotting Rye (6:23)
08:Last Day On Earth (5:30)
09:Hypnotic Atrocity (4:50)
10:Thought Of Desolation (3:59)
11:One Last Withering Rose (4:50)
12:Art Of Death Act III: The Requiem Of The Funeral Eve (8:54) |
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