Infinite Horizon / Dominion
Dominion Spielzeit: 52:40
Medium: CD
Label: Black Bards Entertainment, 2009
Stil: Power-/Prog Metal

Review vom 25.10.2009


Gunnar Körner
Hoppla, die Zeit hat es aber manchmal wirklich eilig. Bereits seit gut zwölf Jahren gibt es Infinite Horizon nun schon. Alleine dafür gebührt der Band eine gute Portion Respekt. Seit der Bandgründung 1997 und der ersten EP "The Prophecy" serviert man den deutschen Hörern knackigen, kraftvollen Power Metal mit einer starken, progressiven Schlagseite.
Nicht übertrieben wäre es zu behaupten, dass sich Infinite Horizon durchaus mit den bisherigen drei und dem vorliegenden vierten Album "Dominion" nunmehr eine eigene, kleine Nische geschaffen haben. Letztlich sieht es doch in der deutschen (Power-) Metal-Landschaft oftmals so aus: Man hat zumeist die Wahl zwischen eingängigem Teutonenstahl der Marke Grave Digger und Konsorten, diversen Helloween-Kopien oder extremen Überkitsch à la Freedom Call (Brrrrr, an dieser Stelle ist mal ein kurzes Schütteln nötig, ähm...).
Und dann taucht eben auch mal viel zu selten eine Band wie Infinite Horizon auf - mit einem Album wie "Dominion" im Schlepptau. Ein Album mit eingängigen Kompositionen, die kraftvoll und mit der nötigen Härte ausgestattet sind. Die intelligent und vielschichtig arrangiert wurden, aber nie in selbstzweckhaftes Instrumentengefrickel ausarten. Mit tollen Melodiewechseln, ruhigen Passagen und gekonnt eingestreuten Keyboardtupfern, die aber immer sinnvoll im jeweiligen Song untergebracht sind und eben nicht kitschig oder aufgesetzt daherkommen. Die eine ernste und kritische aber dabei nie destruktive Atmosphäre erschaffen und vermitteln. Meine beiden persönlichen Lieblinge und Anspieltipps sind der Opener "I'm Alive" sowie "Code Of Decadence", die alle oben aufgezählten Punkte in sich vereinen, aber auch die restlichen acht Songs fallen hier qualitativ kaum ab.
Wenn man hier überhaupt irgendwo meckern wollte, müsste man erwähnen, dass der Drumsound neben den anderen Instrumenten manchmal etwas dünn und stumpf rüberkommt. Aber das ist wirklich nur ein kleiner Makel und kann auch ohne große Anstrengungen überhört werden, zumal der Rest wirklich annehmbar aus den heimischen Boxen rauscht.
Daumen hoch für eine überdurchschnittliche Scheibe und einer der interessantesten deutschen (Power-) Metalbands.
Tracklist
01:I'm Alive
02:God Of Lies
03:28 Days
04:Liar
05:Code Of Decadence
06:N.G.S.
07:Pay High Fly Low
08:Lines In The Sand
09:Living On The Edge
10:Oblivion (Bonus Track)
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