Inhale / Same
Inhale Spielzeit: 15:56
Medium: CD (EP)
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Modern Metal

Review vom 14.05.2014


Jochen v. Arnim
Ja, liebe Bands, so geht das: Ordentlich angefragt, ein anschauliches (und ansprechendes) Promo-Paket geschickt und schon ist die erste Hürde auf dem Weg in des Redakteurs Player genommen. Dass es dabei nicht immer zu sofortiger Bearbeitung kommt, ist natürlich der Menge an neuen Veröffentlichungen geschuldet und der Stapel will der Reihe nach abgearbeitet werden. Es ist zwar ein hehrer Anspruch, die unmittelbare Bearbeitung durchzuziehen, aber leider hat die harte Realität oft andere Pläne und so kommt es schon mal zu leichten Verstopfungen im CD-Schacht.
Okay, Interna beiseite geschoben, auf dem Schreibtisch liegt die Hülle von Inhale vor mir und der dazugehörige Rundling rotiert im notwendigen Abspielgerät. Aber wir wollen doch erstmal ein paar Worte zur Band verlieren, die vorliegende EP im Dezember 2013 unters Volk gebracht hat.
Seit 2010 sind die fünf Jungs aus dem Köln-Düsseldorfer Raum bereits gemeinsam unterwegs und widerlegen damit, dass Einwohner dieser beiden Städte einfach nicht miteinander können. Laut eigener Aussage zieht die Band unter dem Banner des sog. Groove Metal zu Felde und in der Tat sind die Stilelemente nicht von der Hand zu weisen. Hierzulande läuft das ja eher unter Neo Thrash, aber whatever, es ist irgendeine Mischung aus Metal, Hardcore (Punk) und Thrash.
Sie sehen sich als Mischung früher Sevendust mit den aktuellen Stone Sour sowie einer guten Portion Eigenständigkeit. Irgendwo habe ich gelesen, dass sie Parallelen zu Godsmack aufweisen sollen (was ich sofort überprüft und für in Teilen korrekt befunden habe). Klar, in dem großen Topf lassen sich wahrscheinlich bei jeder Band Ansätze für Vergleiche mit ganz vielen anderen finden.
Hier gibt es nun rund sechzehn Minuten mit drei recht gleichlangen Stücken, die einen guten Überblick über das kompositorische Vermögen der Jungs geben. Schon der Opener "My Peace" weist mehrere Teile auf, die von groovenden Riffs im Midtempo, Gitarre, Bass, Drums, zu melodischen Gitarre-Gesang-Passagen und weiter zur vollen Packung wechseln. Deutlich der gefälligste Track - subjektiv.
"One And A Million" haut da gefühlt schon eine Nuance kerniger in die Scharte und gibt dem Hörer auch gleich einige der Core-Elemente. Insgesamt präsentiert sich der Song etwas roher und bissiger. Das mündet mit dem dritten und letzten Stück, "This Is War", in einem fulminanten Finale für diese EP. Interessant und erwähnenswert (neben der satten Gitarrenarbeit) ist auf jeden Fall die Variabilität des Fronters Mico Pajevic, unter der Voraussetzung, dass er tatsächlich für alle vokalen Parts verantwortlich ist. Sauberer Grundgesang in angenehm heller Tonlage und dazwischen immer wieder kerniges Hardcore-Gebrülle
Für eine erste Visitenkarte in Form gepressten Silbers ist der Band ein richtig gutes Ding gelungen, das besonders gefällt, weil neben dem kernigen Hau-Drauf-Stil auch die rhythmisch-melodiösen Anteile durchkommen, die die Vielseitigkeit der Band bezeugen und die Musik angenehm von vielem aus der Core-Ecke abhebt. Trotzdem nix Weichgespültes, der Name ist Programm, das muss man inhalieren, tief inhalieren!
Line-up:
Mico Pajevic (vocals)
Robin Hafemann (guitars)
Sebastian Wiedenbusch (guitars)
Daniel Rose (bass)
Sebastian Schillack (drums)
Tracklist
01:My Peace
02:One And A Million
03:This Is War
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