Insecure / When It Looks Better From A Distance
When It Looks Better From A Distance
Gegründet wurde Insecure im Jahre 2000 von fünf jungen Musikern aus Niederösterreich, die lt. eigenen Worten "Gitarren-Rock, der Herz und Verstand, Bauch und Kopf gleichermaßen folgt, transportieren wollen".
Und was bedeutet der Bandname? Insecure = Unsicher.
Zitat: "Der Name ist Teil des Bandkonzepts. Denn auch die Texte beschreiben oft die kleinen Unsicherheiten des Lebens, persönliche Erfahrungen, Empfindungen und das Gefühlsleben der Musiker...."
Klingt also erst einmal interessant.
Einige Live-Auftritte hat man auch schon absolviert, so u.a. mit Waterdown und The Wohlstandskinder. Und bei Radio und Presse war man ebenfalls bereits präsent.
Seit 2001 spielen Insecure in der Besetzung Andi Teufel (vocals), Andreas Raab (guitar), Matthias Peter (guitar), Roland Schmutzer (bass) und Markus Jelinek (drums) und veröffentlichten im gleichen Jahr ein 3-Track-Demo, dem 2003 die EP "Everyone Of Us Is A Minority" folgte. Ein Song davon schaffte es übrigens auf den 'Warner Music'-Sampler "Rock Now".
"When It Looks Better From A Distance" ist nun ihr erstes, gemeinsam mit dem Produzenten und Musiker Armin Breuer in Linz aufgenommenes Debüt-Album, das bei mir gleich nach dem ersten Hördurchgang einen unverbraucht frischen Eindruck hinterlässt.
Sämtliche Stücke auf dem Silberling sind mit viel Liebe zum Detail komponiert und arrangiert worden. Kraftvoll und dynamisch groovt es aus den Boxen, emotionaler Gesang sowie tolle Schreiparts, die teilweise an das Fauchen eines wütenden Tigers erinnern, geben dem Ganzen viel Intensität. Dabei bewahrt man sich in der Melodieführung immer einen gewissen Ohrwurmcharakter.
Weiterhin wird mit den Texten sowie visueller Präsentation versucht ein Gesamtwerk entstehen zu lassen, das emotional bewegt und Denkanstöße liefert, aber auch interpretier- und diskutierbar bleibt - so die Aussage der fünf Jungs.
Sei es bei dem schmissigen Opener "Demystified", bei dem die jungen Wilden zeigen, wo der Hammer hängt, dem einen leichten Gang zurükgenommenen "Do I Have A Right To Do This To Others Just Because Someone Did It To Me" (ja, der Titel dieses Tracks ist tatsächlich so lang") oder das im Satzgesang komponierte, halbballadeske "Left In Temptation", es kommt nie lange Weile auf, denn von Eintönigkeit ist man weit entfernt.
Im Grunde ist es schwer, einzelne Nummern besonders herauszuheben, da "When It Looks Better From A Distance" ein homogenes Scheibchen ist, das man in seiner Gesamtheit anhören sollte. Für alle diejenigen, die die Nase voll haben vom täglichen Radio-Einheitsbrei - riskiert mal ein Ohr - es lohnt sich.
Hoffen wir, dass die Band ihren eingeschlagenen Weg auch weiterhin konsequent verfolgt und es vielleicht irgendwann einmal schafft, auf der Erfolgsleiter ein paar Sprossen weiter nach oben zu klettern.
Wir drücken die Daumen, denn sie haben es sich verdient.


Spielzeit: 36:26, Medium: CD, Eigenvertrieb, 2005
1:Demystified 2:Score 3:Do I Have A Right To Do This To Others Just Because Someone Did It To Me 4:A-Way 5:Left In Temptation 6:Silver Lining Notice Board 7:Ego Sincerity 8:20 Summers 9:A World Is Going Down 10:Keep Phrases Fallen Silent
Ilka Czernohorsky, 25.10.2005