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Interzone / Aus Liebe
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Da flattert mir neulich ein Scheibchen von Interzone auf den Tisch. Interzone? Da war doch mal was.... Ja sicher, entdecke ich doch in meinem Plattenregal einen verstaubten Neue Deutsche Welle-Sampler (Levi´s Rock Festival 1982/Neue Musik aus Deutschland - Extrabreit Interzone,Spliff, Prima Klima), der leider auch noch erhebliche Kratzspuren aufweist, "Blues" von der geschichtsträchtigen Gruppe.
Als 1982 das Album "Aus Liebe" erschien, konnte niemand ahnen, dass es die letzte Veröffentlichung von Interzone sein sollte. Sireena Records hat nun die Platte digital remastert, aufgepeppt und wird sie auch erstmalig als Digipack anbieten! Das hat den Vorteil, dass man, wie in meinem Fall, das verschlissene Vinyl durch das neue Produkt prima ergänzen kann. Die Songs werden dem Hardliner bestens bekannt sein. Aber die Qualität! Die ist nun so gut, dass man meinen könnte, es handelt sich um eine ganz aktuelle Band. Leider sind nun gut drei Jahrzehnte ins Land gezogen und doch werden Erinnerungen wach, als die NDW wie ein Tsunami ins Land schwappte.
Doch mir ist es zu einfach die Band nur in die NDW-Schublade zu schieben. Wer sich die zwölf Songs zu Gemüte führt, wird feststellen, dass es sich hierbei um erstklassigen Deutsch Rock handelt. Dabei wirken Heiner Pudelkos Textpassagen sehr markant, scharf, feurig und emotional pur! Leider verstarb der Sänger am 11. Januar 1995 an den Folgen eines Krebsleidens. Bassist Kurt Herkenberg, der sein Tieftöner sehr druckvoll in Szene bringen konnte, verstarb bereits 1983. Fünf Jahre später folgte ihm Leo Lehr, der einen schweren Verkehrsunfall nicht überlebte.
Zurück zum musikalischen. Der Silberling fetzt von Anfang an. Für den Neueinsteiger empfiehlt sich das Booklet. Sehr Fan-freundlich sind alle deutschen Texte abgedruckt. Die remasterte Version überzeugt in absoluter Topqualität. Songs wie "Die Jungs nebenan", "Aus Liebe", "Deutschlandlied", "Küsse aus Stahlbeton", "Hasso fass!" oder "Prinzessin in Köln am Rhein", alles Klassiker, die man immer wieder gern hört, und die sich nicht nur als Stimmungsmacher eignen, sondern durch erstklassigen Rock bestechen!
Herausragendes Merkmal der Tonkonserve ist Heino Pudelko über dessen Gesangsdarbietung der Stern einmal folgendes Zitat veröffentlichte: »Pudelko hat einen zerquälten und brutalen, manieristischen Gesangsstil«. Der Fotojournalist Jim Rakete bezeichnete ihn gar als »Marlene Dietrich des Punksl«. Doch ohne Instrumentalisten war es auch früher nicht leicht, ein ordentliches Rockalbum zu produzieren. Diese wirken gut eingespielt, agieren sehr druckvoll, fehlerfrei und tragen viel zum Gelingen des Tonträgers bei. Damit ist eigentlich alles gesagt und steht einem Erwerb der nostalgischen, aufgefrischten Platte nichts im Wege. Übrigens, Hans Wallbaums Arbeitsbereich ist immer noch am Kraftwerk und zwar an der Seite von Gert Lange bei der Hamburg Blues Band.
Line-up:
Heino Pudelko (vocals, harp) Leo Lehr (guitar) Mario 'Bibi' Schulz (guitar) Kurt Herkenberg (bass, harp) Hans Wallbaum (drums)
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