Wer Wert auf Atmosphäre und gute Stimmung legt, darf an Into The Void mit ihrem dritten Werk nicht vorübergehen. Wer jedoch vom Namen auf Black Sabbath lastige Doom Riffings und Gesänge schließt, wird eines Besseren belehrt werden.
Elegante, metallische Riffs in der Begleitung von zarten Keyboardklängen, die das Grundgerüst zu kraftvoll intonierten Gothicgesängen legen, halten bereits bei "Lord of the Undead" den Spannungsbogen hoch. Melodien, die sich an den richtigen Stellen mit den allgegenwärtigen Gitarren verschweißen.
Einflüsse aus diversen Stilelementen machen dieses Album zu einem interessanten Stilmix. "Fear" mit dezenten Growls bringt ein Spektrum von Epic-angehauchtem Gothic im Rockgewand. Eingängig mit im Gehör bleibenden Refrains und stechenden Midtempo-Riffs, die den Geschwindigkeitsfaktor stets im Griff behalten, donnert der Song auf die Pole Position zu. Es wird gerockt und die Gitarrenklänge bringen den Spagat zwischen Pathos und Metal mühelos über die Bühne. Das zweifellos ausgereifteste Werk des Sechsers, der deutlich an Struktur und Dynamik zugewonnen hat.
Dominante Orgelklänge bilden den Mittelpunkt des beinahe Black Metal-lastigen "Doomed" mit Stimmlage am unteren Spektrum. Vielschichtig, schnell und mit ungebremster Härte kommt dieser böse und hart auf die Schädeldecke. Ein Riffhammer, der Blasen in die Blutbahn katapultiert.
Danach folgt, mit mehrstimmig angelegten Gesängen, einer der ultimativen Ohrenbanger, "City Of Anger", energiegeladen und reinrassig auf der Gothiclinie, bringt damit wohl jedes Schwarzkittelherz zum Schmelzen. Unbedingter Anspieltipp für detailverliebte Gothicmanieristen.
Jetzt kommt die Gothicschlagseite richtig ins Trudeln. "Divided In Two" zieht die letzte Black Cat hinter dem Ofen hervor. Emotionale Höhen und Tiefen mit fetten Grooves öffnen das schwarze Paradies.
Hörer, was willst Du mehr? Der Sänger versteht es, mit Kalkül die Stimmungslatte stets auf höchstem Level zu halten. Rasse mit Klasse tanzt den morbiden Tango del Morte.
Mühelos geht die Fahrt auf hymnisch angelegten Pfaden mit "The Net" weiter. Beinahe poppige Gesänge werden in deathige Untiefen gezerrt und mit Gitarrenduellen begleitet.
"Shortcut To Paradise" zelebrieren eine heiße Mischung aus Death und klassischem Metal mit fetten Grooves. Die Stimme im klassischen Graveyard - Format schwingt zwischen Trauerweidenarrangements und Metal-Kaskaden hin und her. Satter Gitarrendruck kombiniert mit einprägsamen Gitarrenharmonien.
Eingängig und opulent folgt mit "As One" wieder ein Song mit Rasiermesserromantik. Scharf getunt und metallisch rein folgen kehliger Gesang zu vorbeiziehenden düsteren Harmonien.
"Love For A Lifetime" kommt langsam, aber dann gewaltig. Satte Orgelklänge mit frostfreier Stimme eröffnen mit beinahe doomigen Klängen das Finale. Gekonnt eisenhaltige Kost mit schleppenden Klängen. Wuchtig aber trotzdem klar verfliegt die Silhouette der Düsternis am Horizont.
Into The Void haben sich mit diesem Album vitale Standards gesetzt und öffnen damit ihre Türe für neue Zuhörerbereiche. Überzeugendes Werk auf Referenzniveau und in diesem Genre eine zweifellose Bereicherung.
Tracklist |
01:Lord Of The Undead
02:Fear
03:Doomed
04:City Of Anger
05:Divided In Two
06:The Net
07:Shortcut To Paradise
08:As One
09:Love For A Lifetime
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