McPomm schlägt zurück - man wirft vorzugsweise mit stahlharten, eisernen Pferdeäpfeln! Die
Iron Horses machen seit einem guten Dutzend von Jahren nicht nur den Nordosten der Republik mit knallhartem Fuckin'-Hard Rock der Marke
Motörhead unsicher. Arsch-auf-Eimer-Heavy Metal mit deutlicher Thrash-Attitüde bis der Tierarzt kollabiert...
Nicht ohne Grund hat man den Bandnamen an einen gut 35 Jahre jungen
Motörhead-Song angelehnt. Den McPomm-Vierer hier jetzt aber auf unsere 'Warze' reduzieren zu wollen, würde etwas zu kurz greifen. Ne ordentliche Portion
Accept ist da verpasst worden, Spurenelemente von
Rose Tattoo lassen sich ansatzweise ausmachen, dagegen scheint man ganze Wagenladungen voller Unterbuxen von
Nashville Pussy angekarrt zu haben. 'Frontsau'
Sebastian Wegner klingt denne auch mit seinen ruppigen Shouts wie aus Samenspenden von deren
Blaine Cartwright,
Onkel Engelschlitzer und - na klar -
Lemmy persönlich generiert.
Nach einer gleichnamigen EP, die 2011 mit vier Songs erschien, und dem Vorgänger "Titan 'n' Bones" wird "Black Leather" auf Tom Redeckers Label T-Rave Records nochmal neu aufgelegt - diesmal als 'vollwertiges' Album! Iron Horses-Insider werden also bei "The Game", "Storm 'N Attack", "The Renegade" und "Children Of The Night" wissend nicken, den Mund abwischen und sich zunächst den acht neuen Titeln, darunter endlich auch der namensgebende Titelsong, widmen.
Ein fulminantes Intro von Axeslinger
Manuel Arlt, das zweiminütige "Dressed To Kill", eröffnet "Black Leather" stimmungsgeladen. Danach verfallen die vier Eisernen Pferde in einen wilden Galopp, als würde es kein Morgen geben. Sie lassen dabei unverhohlen erkennen, dass sie bei den frühen
Judas Priest durchaus mal ein Ohr riskiert haben.
Mit "Horse To The Sun" wird erstmals das irrwitzige Tempo gedrosselt, allerdings bleiben die mächtig drückenden Pferdestärken kaum verborgen - die stärkste Nummer bis dahin. Ebenfalls ein Knaller: "Storm 'N Attack", das in zwei Teile gesplittet zu sein scheint. Nachdem der schwermetallische Sturm den Song zur Hälfte durch den Häcksler gejagt hat, wird zur äußerst heavyrockigen Attacke geblasen. Das herrlich rumpelige "Stage On Fire" gehört ebenfalls auf die Habenseite. Nicht nur hier shreddert
Manuel Arlt wie ein Höllenhund.
Den tollen Riff-Rocker "Black Leather" bringen die
Iron Horses ganz zum Schluss. Sehr schön drosseln die Jungs hier in den letzten zwei Minuten das Tempo, um das abschließende Solo besonders effektvoll hervorzuheben.
Auch wenn die Produktion nicht hundertprozentig überzeugt - der Rhythmusfraktion hätte deutlich mehr 'Wumms' gut zu Gesicht gestanden - bekommt man richtig Lust, den Iron Horses mal dabei zuzuschauen, wie sie die "Stage On Fire" zu setzen gedenken.
Das ist richtig gut gemachter, fetter Proll'n'Roll, wie das zum Brüllen komische Leckt-mich-doch-alle-mal-sonstwo-Cover eindrucksvoll unterstreicht!