Iron Kobra / Battlesword
Battlesword Spielzeit: 30:19
Medium: CD
Label: Dying Victims Productions, 2010
Stil: Heavy/Speed Metal

Review vom 01.07.2010


Marius Gindra
Momentan scheint sich einiges im eng miteinander verbundenen, eingefleischten Kuttenträger-Underground Deutschlands zu tun. Die Gelsenkirchener Newcomer Iron Kobra (wenn ich nebenbei anmerken darf, auch abseits der Bühne total sympathische, glaubwürdige Metal-Maniacs 'to the bone') veröffentlichten bereits im April 2009 ein (mittlerweile unter Fans schon fast legendäres) 5-Track-Demo namens "Cult Of The Snake", welches sogar in limitierter Auflage von 333 Exemplaren in Tape-Form das Licht der Welt erblickte. Dieses gute Stück war bereits nach wenigen Wochen restlos ausverkauft und zeigt, dass dieses Chaoten-Quartett offenbar von der jungen 'Back to the 80s'-Fraktion direkt ins Herzen geschlossen und als absolut berechtigter Kult abgefeiert wurde.
Nach nur neun Monaten packten es die 'eisernen Schlangen', einen würdigen Nachfolger dieses Demos zu fertigen, welcher mich persönlich genauso überzeugt, wie der bereits sehr gelungene Vorläufer.
Musikalisch anzusiedeln im obskuren, musikalisch sehr simplen 80er Jahre-Heavy Metal, bieten die Herrschaften, deren Gitarrist Lord Python mittlerweile zusätzlich die Axt beim Hellhammer-Worship Warhammer schwingt, auf ihrem frischesten Output "Battlesword" (für das Cover zeichnete Breiti, in Kennerkreisen mittlerweile ein bereits gefragter Coverkünstler) sechs eingängige Headbanger-Orgien, dazu eine etwas kitschige, aber dennoch bei jedem Konzert verlangte Ballade namens "King Of The Road".
Gleich mit dem Opener "Will Of The Kobra" wird das Gaspedal ordentlich durchgedrückt und lässt kaum Zeit zum Entspannen, da man gerade durch das thrashige Feeling fast schon von selbst anfängt, mit der Rübe zu schütteln. Die weiteren Songs, mal eher rockig ("Steamhammer", "Demon Queen"), mal ultra-chaotisch schnell ("Divine Wind", "Kobra Krusader") oder danach geradezu hymnisch ("Heavy Metal Generation") gehen allerdings genauso in Mark und Bein eines jeden Headbangers und lassen die Bierpullen von selbst öffnen. Nörgler haben vielleicht etwas an dem leicht schiefen bzw. prolligen Gesang (den sich die beiden Gitarristen Lord Python und Sir Serpent aufteilen) auszusetzen, es mag ja auch nicht jedermanns Sache sein, dennoch fügt er sich genial und sehr passend in den herrlich 'kaputten', amateurhaften Old School-Metal ein (Jungs, so etwas sieht man bei uns als Kompliment, gelle?).
Ich sehe Iron Kobra auf jeden Fall als vertonte Kriegserklärung an getriggerte Krachmaten-Core-Bands und jegliche, unfunktionelle Höher-Lauter-Schneller-Kiddie-Bands! Jawoll, so was muss es einfach wieder vermehrt geben! Well done, Boys!
9 von 10 RockTimes-Uhren (einen halben Punkt dafür, dass ihr das oberkultige Speed Metal-Logo auf dem CD-Inlay abgedruckt habt) habe ich hier zu verteilen! Wer also den schwermetallischen Untergrund-Nachwuchs etwas unterstützen und fördern will, schreibt eine Mail an kobra.krusaders@googlemail.com. Für 5 € + Versand ist der schmucke Rundling euch!
Line-up:
Sir Serpent (guitar, vocals)
Lord Python (lead guitar, vocals)
Don Viper (bass, backing vocals)
Commander Conda (drums)
Tracklist
01:Will Of The Kobra
02:Steamhammer
03:Divine Wind
04:Demon Queen
05:Heavy Metal Generation
06:King Of The Road
07:Kobra Krusader
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