"Maid In Germany" wäre sicher auch ein passender Titel für die Doppel-Live CD "Death On The Road" gewesen. Mitgeschnitten wurde nämlich die Maiden- Show am 24.11.2003 in der 'Dortmunder Westfalenhalle'. Dort ging es ganz schön zu Sache, wie dieses nun veröffentlichte Tondokument verrät.
Über Iron Maiden brauchen nicht mehr viele Worte verloren zu werden. Die Briten unter der Führung der wohl eisernsten Jungfrau Steve Harris wüten seit seligen NWOBHM-Zeiten durch die Hallen und Stadien der Welt. Wohl keine anderen Heavy - Band gewann so viele Polls wie Maiden und wirkt dabei immer noch so unverbraucht. Drei Sänger shouteten bisher für die Jungfrauen und das Gitarrenbataillon besteht seit einiger Zeit ebenfalls aus drei mutigen Kriegern, was für eine Heavy Metal Kapelle absolut ungewöhnlich ist.
Die Rückkehr von Gitarrenmann Adrian Smith und Sänger, Fechter, Autor und Pilot Bruce Dickinson ließ Maiden wieder im besten und von vielen Fans sehnsüchtig herbeigesehnten Line Up erstehen. Ist es doch fast die Besetzung, in der das legendäre Album "The Number Of The Beast" eingespielt wurde, welches von vielen Kritikern immer noch als das stärkste der Band bezeichnet wird. Dem trägt der Umstand Rechnung, dass mit dem Titeltrack, "Run To The Hills" und "Hallowed By The Name" gleich drei Stücke auf "Death On The Road" vertreten sind. Dass Gitarrist Janick Gers trotz des Wiedereintritts von Mr. Smith bleiben durfte, macht die Jungs nur noch sympathischer.
Allerdings war an diesem Montag in der 'Westfalenhalle' noch jemand im Line Up. Unterstützt wurden die Backing Vocals und die Rhythmus- Truppe. Die Vorstellung hätte so lauten können:
"And in front of us: Dortmund on the audience!"
Wäre sicher keine Übertreibung gewesen. Die Zuschauer sangen Refrains und Strophen mit, sie johlten Melodien und bejubelten die Band. Die tolle Atmosphäre in der Halle der Westfalen ist wirklich sauber auf den Bitspeicher übertragen worden. Was vermutlich auch kein Wunder ist, denn der bekennende Golden Earring-Fan Steve Harris tritt selbst als Co-Producer in Erscheinung.
Doch noch ein Wort zu Bruce Dickinson. Seine Live- Performance ist aller Ehren wert. Trotz der von ihm bekannten 'Physical Stage Action' bleibt er bis zum Schluss gut in Luft. Natürlich klingt er live nicht so brillant wie auf den Studioplatten. Vielleicht schafft aber gerade das einen Teil der Live Atmosphäre.
Bei der Songauswahl ist es für eine Band wie Iron Maiden schwer, es allen Recht zu machen. Sicherlich wird "Death On The Road" nicht wirklich als eine "Best of...and live" Compilation durchgehen. Dazu fehlen einige wichtige Episoden aus dem Born der Maidenschen Schaffenskraft. Aber das wird jeder anders sehen. Trotzdem stellen Harris und seine Mädels einen gelungenen Iron Maiden-Querschnitt in die Regale.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings. Leider konnte sich das Label nicht verkneifen die CD mit einem Kopierschutz zu veröffentlichen. Daher ist auf der Rückseite das Eingeständnis nötig, wonach die CD in manchem Spieler nicht ohne Probleme laufen wird. Schade eigentlich! So geht man nicht mit dem Eigentum anderer Leute um, meine Damen und Herren aus der Industrie.
Spielzeit Disc 1: 50:34, Disc 2: 44:05, Medium: CD, EMI, 2005
Disc 1:
1:Wildest Dreams 2:Wrathchild 3:Can I Play With Madness 4:The Trooper 5:Dance Of Death 6:Rainmaker 7:Brave New World 8:Paschendale 9:Lord Of The Flies
Disc 2: 1:No More Lies 2:Hallowed By The Name 3:Fear Of The Dark 4:Iron Maiden 5:Journeyman 6:The Number Of The Beast 7:Run To The Hills
Olli "Wahn" Wirtz, 27.08.2005
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