Iron Maiden, deren Anfangsbuchstaben I M könnten auch für IMMENS MÄCHTIG stehen, denn wie nicht anders zu erwarten, ist das neueste multimediale Produkt der Engländer wieder mal das imposante Beispiel dafür, wie eine DVD bzw. Live-CD auszusehen hat.
Über Maiden selbst was zu sagen hieße, Eulen nach Athen zu tragen, denn jeder echte Metal-Fan sollte die vielleicht wichtigste Formation der stählernen Musik kennen. Wer Maiden nicht kennt, hat mit harter Musik ungefähr soviel zu tun wie Bambi mit Splatter Core!!!
»So, bitte das Rauchen einstellen, die Sitze bitte hochklappen und das Anschnallen nicht vergessen, Kapitän Dickinson begrüßt sie an Bord der ED FORCE ONE…«.
Eines vorweg: So hautnah hat man Maiden noch nie erlebt, denn was Sam Dunn und Scot McFaden hier abliefern ist im Gegenteil zu ihren ersten Werken "Metal, A Headbanger's Journey" und "Global Metal" keine reine Selbstdarstellung, sondern zeigt vor allem Iron Maiden und ihre Fans, und dass Fan von fanatisch kommt, zeigen besonders die Bilder aus Südamerika oder aus Indien. Denn hier wird besonders deutlich, welchen Status die Eisernen Jungfrauen innehaben, nämlich den von Göttern!
Man kann sich nach dem Genuss des Filmes auf jeden Fall ein Bild darüber machen, welche Faszination auch nach dreißig Jahren von dieser Band ausgeht. Denn anders als bei anderen Gruppen, werden immer wieder junge Leute vom Maiden-Virus infiziert. Und besonders diese Bilder, wenn tausende Fans darauf warten, endlich Einlass ins Stadion zu bekommen, und sich schon stundenlang mit Maiden-Sprechchören gegenseitig aufschaukeln, oder der junge Mann, der einen Drumstick von Nicko McBrain gefangen hat und deshalb in Tränen ausbricht, sich bekreuzigt, und sein Glück gar nicht fassen kann, oder der Priester der über 170 Iron Maiden-Tattoos sein eigen nennt und seine Gottesdienste auf Maiden-Texten basieren lässt - das sind wirklich ergreifende Momente, die die Filmemacher toll eingefangen haben.
Von der Band selbst sieht man auch immer wieder bewegende Momente, wenn alle vor dem Flieger stehen und gar nicht glauben können, dass sie damit ihre Tour bewerkstelligen.
Abseits der Bühne kann man dann auch sehen, wie Kapitän Bruce sich genauestens um die Maschine sorgt, Schlagzeuger McBrain Golfen geht oder eine Pyramide in Mexiko besucht, Adrian Smith Tennis spielt, Maiden mal wieder Fußball spielen (diesmal gegen Sepultura) und und und…
Besonders McBrain und Manager Ron Smallwood zeigen sich im Film als echte Komiker, die immer einen Gag auf den Lippen haben und für so manchen Lacher sorgen.
Und hinter der Bühne bekommt die Band schon mal den einen oder anderen illusteren Gast (wen verrate ich nicht… HÄHÄ, das müsst ihr schon selbst rausfinden. Aber mal ehrlich, wer diesen nicht kennt hat mit Metal genauso viel wie oben erwähntes Bambi zu tun.)
Aber Hauptdarsteller ist, neben den Fans, auf jeden Fall das Flugzeug, jene Boing 757, die die ganze Crew und 12 Tonnen Equipment in 45 Tagen rund 80.000 km um den Globus gebracht hat.
Zur Live DVD:
Es ist einfach ergreifend hier zuschauen zu dürfen, was die Jungfrauen auch nach zig Jahren immer noch auf der Bühne abziehen. Keine andere Band schafft so eine unglaubliche Atmosphäre, und keine andere Band wird von ihren Fans so euphorisch abgefeiert wie Maiden! Basta! (Ja gut, da spricht vielleicht der Fan aus mir)
Es wird zwar kein ganzes Konzert am Stück geboten, denn jeder Song wurde an einem anderen Ort der Tournee aufgenommen und ist im Hauptfilm immer nur zum Teil zu sehen, dennoch kommt einem das Ganze nicht zerhackstückt vor. Schön sind vor allem die Anfangsszenen der einzelnen Songs, in denen jeweils Impressionen der Auftrittsorte zu sehen sind.
Mit ihrer Bühnendeko, die im Stile der "World Slavery Tour" daherkommt hat die Band schon mal fast alles richtig gemacht. Wenn dann auch noch ein Highlight das andere jagt, fühlt man sich als Fan der Briten wie im siebenten Himmel und man verzeiht dann auch gerne, dass nicht ein ganzes Konzert gefilmt wurde. Was auch nicht dem Konzept entsprochen hätte. Und gerade solche Perlen der metallischen Kunst wie "The Trooper", wenn Bruce mit dem Union Jack auf die Bühne gestürmt kommt, sind so unfassbar mitreißend gefilmt, dass man am liebsten mit in die Schlacht stürmen möchte.
Genial ist auch mal wieder der Auftritt des siebten Maiden-Mitgliedes 'Eddie', der in seiner "Somewhere In Time"- Erscheinung bei "Iron Maiden" über die Bretter stapft. Oder wenn am Anfang von "Wasted Years" das mexikanische Publikum so lautstark singt, dass es Bruce erst mal die Sprache verschlägt und er sich setzen muss, wird deutlich mit was für einer Band man es zu tun hat… nämlich der gottverdammt besten Heavy Metal-Band dieses Universums!!! Kniet nieder vor den Göttern!!!
Maiden-typisch ist das Ganze in mehreren Variationen erhältlich: als Blu-ray Disc, als DVD-Box, als separate Live-DoCD und als Picture-Vinyl.
Line-up:
Bruce Dickinson (vocals)
Steve Harris (bass)
Dave Murray (lead & rhythm guitars)
Adrian Smith (lead & rhythm guitars)
Janick Gers (lead & rhythm guitars)
Nicko McBrain (drums)
Michael Kenny (live keyboards)
Tracklist |
DVD 1:
01:Iron Maiden Flight 666 - The Film
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DVD 2:
01:Churchill's Speech
02:Aces High
03:2 Minutes To Midnight
04:Revelations
05:The Trooper
06:Wasted Years
07:The Number Of The Beast
08:Can I Play With Madness
09:Rime Of The Ancient Mariner
10:Powerslave
11:Heaven Can Wait
12:Run To The Hills
13:Fear Of The Dark
14:Iron Maiden
15:Moonchild
16:The Clairvoyant
17:Hallowed Be Thy Name
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Externe Links:
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