Ende der 80er gegründet, haben
Iron Man - wie es der Name schon andeutet - als reine Tributband der
Doom-Götter schlechthin angefangen, sich jedoch bereits früh dem Schreiben von eigenen Songs gewidmet. In den 90ern folgten daraufhin ein paar von der Szene gefeierte Alben wie "Black Night" und "The Passage". Trotz der Tatsache, dass ich nunmehr seit einigen Jahren großer Fan dieser Stilrichtung bin, muss ich gestehen, mich mit dem Material des Maryland-Kleeblatts kaum auszukennen. Lediglich eine Liveshow auf dem Hammer Of Doom IV vor drei Jahren (Headliner waren anschließend die übermächtigen
Solitude Aeturnus) verband mich zuvor mit dieser Band.
Somit kann man jedoch auch ohne große Erwartungen und festgelegte Maßstäbe an dieses Album - das erste mit Neusänger
Screaming Mad Dee und gleichzeitig der Auftakt bei Rise Above Records - gehen. Der Opener und Titeltrack versprüht zuerst einmal ein gehöriges Stoner-Flair und erinnert mich neben den großen Vorbildern stimmlich und auch hinsichtlich des Riffings etwas an alte
Kyuss-Großtaten. So verläuft es dann auch mit dem nächsten Song, der passenderweise "Hail To The Haze" getauft wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Dabei war mir die Band nach dem Liveauftritt doch eher als lupenreine Doom Metal-Kapelle ein Begriff. Doch selbst die dunstnebeligen Einflüsse oder stellenweise cool eingesetzten Fuzz-Gitarren in feinster
Saint Vitus-Tradition stehen den Amis alles andere als schlecht. Wenn dann in bester
Iommi-Manier losgerifft wird (wie beispielsweise bei "The Worst And Longest Day", "IISOEO (The Day Of The Beast)" und dem abschließenden "The Ballad Of Ray Garraty") oder dezente
Pentagram-Referenzen, wie in "Half-Face/Thy Brother's Keeper (Dunwich Pt. 2)", ans Tageslicht kommen, dürfte sogar den stursten Doomern ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert werden; zumal die Produktion durch jede Menge Tiefgang, Wärme und Seele überzeugen kann.
Ich würde "South Of The Earth" offen zugegeben nicht als herausragendes, zeitgenössisches Highlight seines Genres bezeichnen - da haben 2013 neben den mächtigen Erschaffern höchstpersönlich eindeutig eher neuere Bands wie
Age Of Taurus oder
Orchid die Nase vorn. Doch eingefleischte Freunde der etwas langsameren Metal-Gangart werden auch mit dem fünften Longplayer dieser Herren einige kurzweilige Minuten verbringen!
Daher rücke ich in meiner Schlussbilanz gerne
7,5 von 10 RockTimes-Uhren heraus; in der Hoffnung, dass beim nächsten Mal noch ein wenig mehr den Namenspaten Tribut gezollt wird!