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Isolated / This Is Q-Town Not LA
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Wenn eine Band bereits seit 20 Jahren oder länger existiert, vergreift man sich als unwissender Konsument ja schnell mal im Ton und spricht vom alten Eisen, Dinosaurier- oder gar Rentnertruppe. Bei der Quedlinburger Hardcore Punk-Brigade Isolated wären solche Betitelungen unangebracht, denn dafür klingt das Quintett noch ziemlich frisch und man merkt sofort, dass die Jungs nach all den Jahren immer noch Spaß am Musizieren haben. Auf ihrer mittlerweile achten CD mit dem heimatverbundenen Namen "This Is Q-Town, Not L.A." - ein charmanter Hinweis, das Augenmerk auch auf die Subkulturen kleinerer Orte zu richten - klingen die fünf Harzbewohner alles andere als alt. Doch damit erschöpft sich leider auch schon das Positive dieses Silberlings.
20 Jahre Bandgeschichte werden mit einem mehrheitlich deutschsprachigen Album zelebriert, auf dem 12 Stücke in 25 Minuten im wahrsten Sinne des Wortes wüst durchgeknüppelt werden. Wildes und tiefergelegtes Powerakkordgeschrammel paart sich mit Double Bass-Salven in Endlosschleife - eine Hardcore-Platte halt. Ein Hoffnung gebender Lichtblick ist der parolenbestückte Druckklotz "Geh Deinen Weg", in dem man sogar Zeuge des einzigen Gitarrensolos der Scheibe wird.
Für eine Hardcore Punk-Band sind die Lyrics recht gut zu verstehen, was vor allem an der markanten Stimme des Sängers liegen mag. Im Grunde genommen hört man den Frontmann die ganze Zeit über nur shouten, doch zeitgleich sind seine sehr schrillen Obertöne deutlich zu vernehmen. Das klingt teilweise wehleidig, teilweise trotzig, aber auf jeden Fall für dieses Genre äußerst originell. Thematisch sind die gesellschaftskritischen Texte geprägt von Hass und Frustration ("Virus", "Krieg"), versprühen jedoch mitunter auch Witz und Ironie ("Talkshows"). Beim Blick ins Booklet fällt mir sofort ins Auge, dass Isolated der englischen Sprache nicht gewachsen sind: Die Texte sind übersäht mit Grammatik- und Rechtschreibfehlern, die auch auf die deutschen Texte übergreifen - da wird jedem Sprachliebhaber Angst und Bange. Doch das spielt hier anscheinend genauso wenig eine Rolle wie musikalische Variationen. Neben den teilweise kommentierten Songtexten findet man im Booklet noch eine umfangreiche Collage aus Fotos der Bandgeschichte.
Die Scheibe "This Is Q-Town, Not L.A." weist zwar einen hohen Energie- und Druckhaushalt auf, doch musikalische Raffinessen sollte man hier nicht erwarten. Bei Stücken wie "Talkshows", "Geh deinen Weg" oder "Chaos Is God" kommt so etwas wie ein Hauch von Melodie auf, und mehrstimmiges Gegröle wie bei "HC Miesepeter" oder "Hardcore Polizei" sorgt für ein erfrischendes Gegenelement zum ständigen Gekreische. Isolated liefern hiermit ein durchschnittliches Hardcore Punk-Album ab, das inhaltlich Werte wiederkäut, die man schon dutzendfach gehört hat.
Line-up:
Fuxer, Borstel, Börge, Kacki, Ronny (keine weiteren Angaben zum Line up) Karsten Trüe (guitar - #11)
Externe Links:
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