Dreizehn neue Songs darf man seit dem 19. November 2010 von den aus Kaiserslautern stammenden Power-Metallern
Ivory Night erwarten. Auf dem nunmehr dritten vollwertigen, erstmals über das ebenfalls deutsche Label Aaarrgh Records veröffentlichten Werk "The Healing" schwankt das Quintett um den grundlegend ziemlich talentierten Sänger
Patrick Fuchs musikalisch irgendwo zwischen einigen, leicht melancholisch angehauchten und progressiven Parts und traditionellem Power Metal - so wie es bei
Patricks und
Carstens Hauptband, der Truppe von Ex-
Manowar-Axtmeister
Ross The Boss, zu bewundern ist.
Hinsichtlich der Kompositionskunst ist an "The Healing" jedenfalls nichts auszusetzen, doch will keines dieser Stücke ernsthafte Jubelstürme in mir hervorrufen - sie plätschern ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder heraus. Vielleicht einfach, weil die Songs zu unauffällig, um jetzt mal nicht den Begriff 'belanglos' zu nutzen, aus den Boxen plätschern?! Mit dem nur kurze Zeit vorher erschienenen "Hailstorm"-Album von
RTB haben diese Songs, bei der nun mal 2/5 der Band auch mitwirken, absolut nichts am Hut. Außerdem werden sich garantiert viele Hörer an einigen Stellen am pappigen, extrem dünnen und blechernen Drumsound des Ex-
Saltatio Mortis-Trommlers
Volker Schick und im konkreten Gegensatz dazu, an den zeitweise übermäßig aufgeblasen klingenden Klampfensounds (siehe auch "QMF 0815") stören.
Besonders aus der Gitarrenarbeit hätte man auch wirklich einiges mehr herausholen können, wenn im Wisch schon vollmundig angekündigt wird, bei Neuzugang
Benedikt Zimniak handele es sich um den momentanen
Mekong Delta-Sechssaiter. Diese Band stand ja mit ihrem Namen geradezu dafür, ausgeklügelten und verdammt anspruchsvollen Metal zu erschaffen. Ganz schlimm wird es auch, wenn man übertrieben sentimentales Gejammer, nervtötende, sogar Metalcore-beeinflusste Breakdowns und kurzzeitig von Stimmverzerrern kaputtgespieltes Liedgut, wie beispielsweise in "Panic Room" über sich ergehen lassen muss.
Alles in allem wird wohl kaum ein Metalhead, der einen etwas höheren Anspruch an Musik besitzt, mit diesem knapp über ¾-stündigen Silberling wirklich sehr warm werden, auch wenn eben die Ansätze wirklich oftmals nicht schlecht sind. Und seien wir mal ehrlich: Bei etwa 200 monatlich neu erscheinenden Metal-Alben ist die Auswahl doch auch wirklich groß genug...
Ich vergebe insgesamt nicht mehr als
6 von 10 RockTimes-Uhren für den durchschnittlichsten Durchschnitt an musikalischer Tonkunst, der mir die letzten Monate für dieses Magazin untergekommen ist. Und auch der Künstler, der sich für's Cover verantwortlich zeigt, sollte sich mal genauer mit seiner Arbeit auseinandersetzen: Das Bild ist nämlich, um es konkret zu sagen, mal wieder potthässlich!!! Ich glaube,
Patrick und auch sein Bass spielender Kompagnon
Carsten sollten sich in Zukunft ausschließlich auf
Ross The Boss beschränken...