Der aus Tennessee stammende Singer/Songwriter und Gitarrist hat auf "Gone This Time" zusammen mit Fred James 1993 ein höchst abwechslungsreiches Album im 'Creative Workshop', Nashville, eingespielt.
Andere Musiker haben sich der Bleu Jackson/Fred James Songs angenommen und gecovert. So u.a. Johnny Winter auf seinem "The Winter Of `88"-Album. Dort findet sich der Jackson/James-Titel "Lightning", übrigens auch hier vertreten, allerdings in einer mehr 'low-down' Ausgabe.

Wenn auf einem Song ein akustischer Tieftöner zu hören ist, kommt dieser, mit einer Ausnahme, von Bob Kommersmith, der schon für Leute wie Frank Frost oder Earl Gaines tätig war.
Und mit wem hat Fred James nicht schon zusammen gearbeitet: Johnny Copeland, Bo Diddley, Homesick James, The Carter Bros. und Townes Van Zandt.

Bei der rocklastigen Ballade "You Left Your Mark On Me" steuern Mary-Ann Bardon und Teree McCormick schöne Backing Vocals bei.
Der weiße Ausnahme-Gitarrist Fred James spielt an dieser Stelle auch Hammond Organ.
Darüber hinaus besticht James auf "Breakdown" und "I Got Wise" als Multitalent. Er spielt alle Instrumente selbst (Drums, Gitarre, Bass und Organ).
"Breakdown" ist ein 4 ½ Minuten groovendes Teil, "I Got Wise" ist für dieses Album ein eher schon sehr rockiger Song.

Neben den mit kompletter Band eingespielten Tracks bleibe ich immer wieder bei den Liedern hängen, die Bleu Jackson und Fred James im Alleingang darbieten.
Das balladeske "What Love´s About" sowie die 12-Takter "Shakey Jake" und "Losin' Me". Alles mit akustischer (Slide-) Gitarre gespielt. "Losin' Me" macht bei diesen Tracks das Rennen. Bleu Jackson lässt es raus und singt hier echt beseelt.

Einziger Coversong ist das wohlbekannte "Crossroads" von Robert Johnson. Verdammt, kann der Jackson mit dem Bottleneck umgehen. Deftig gut, diese Ausgabe. Hier zeigt sich in welch bestechender Form Bleu Jackson ist.

Fred James lässt sich in "Eight Feet Baby" an der elektrischen Gitarre aus. Dieser Midtempo Album-Rausschmeißer törnt zum Abschluss so richtig an.

Auf "Big Black Cadillac" greift Fred James zur Slide-Gitarre. Auch das geht auf "Gone This Time" vorzüglich. Stellenweise werden Erinnerungen an die guten Little Feat wach, nicht nur auf "Big Black Cadillac".
Southern Rock mit wenigen Mitteln auf den Punkt gebracht. Volltreffer, weniger ist oftmals mehr.

Billy C. Farlow versüßt "29 Miles" durch seinen Harp-Gastauftritt auf diesem Album. Seine Art Harmonika zu spielen hätte dem ein oder anderen Song auch gut zu Gesicht gestanden.

Wurden einige Lieder im Duo mit akustischer Gitarre geboten, greifen Jackson und James in "Fever Of Love" beide zu den verstärkten Gitarren. Strotzen die akustischen Songs schon vor Intensität, könnte ich mir "Fever Of Love" auf der Bühne als echten Abräumer vorstellen.
Dreht den Lautstärke-Regler mal um einiges nach rechts, es lohnt sich.

Alle Musiker sind beim einzigen Instrumental "Bleu's Blues" wieder mit an Bord. Jackson und James jagen ein Gitarren-Solo nach dem anderen durch ihre Verstärker. Leider ist der Spaß nicht von langer Dauer, denn mit nur 2 ½ Minuten ist es der kürzeste Beitrag auf "Gone This Time".

Der Titeltrack erzählt die Geschichte von der endgültigen Trennung nach vielem Hin und Her und dem Leben nach den Regeln der Partnerin. Irgendwann ist Schluss … "Gone This Time".

So aber nicht mit der viels(a)eitigen CD, die kann ich mir immer wieder aus dem Regal holen und einverleiben. Obwohl die Scheibe bereits 13 Jahre 'auf dem Buckel' hat, ist sie ein besonderes Beispiel dafür, wie zeitlos gut so manche Veröffentlichung ist.