Jespersen stammt aus Chicago und siedelte als Teenager mit seinen Eltern nach Kalifornien um. Seit er fünfzehn ist, spielt er Musik, zunächst Rock & Roll und später machte er sich einen Namen in der New Wave-Szene mit dem Frontmann der Bands The Refrigerators und The Victims. Dann folgten seine Soloaktivitäten, und das nicht nur als Musiker, sondern auch als Schauspieler und Silberschmied. Angesiedelt hatte er sich zwischenzeitlich in Taos, New Mexico.
Nach gut zehn Jahren ist dieses erst seine zweite CD.
Nach den ersten Titeln lassen sich bereits Rückschlüsse auf die andere stilistische Ausrichtung ziehen. Das ist ein Stil, der sich zwischen Country, Folk, Rock und Blues bewegt, also irgendwie wieder einmal Americana, oder? Es tauchen auch hier wieder eindeutige Assoziationen zur wegweisenden Gruppe The Band auf.
Die Stimmung ist weitestgehend ruhig und von weichem Charakter, da passiert eigentlich nichts, was an den Nerven zerrt. So ist auch der etwas ungewöhnliche Gesang recht zurückhaltend. Das vierte Stück ist ein bluesorientierter Song, und recht beschwingt trägt Jespersen seinen persönlichen "L.A. Blues" vor und wird von Harp, Backgroundsängerinnen und Orgelklängen locker begleitet. Ein kurzes Gitarrensolo darf natürlich auch nicht fehlen und so ist das eine runde, wenngleich auch nicht spektakuläre Sache geworden.
Ein wenig uptempo mit dezentem Swing geht es stark in Richtung Texas Country ("I Don't Care"). Das ist eine meiner liebsten Nummern. Dann gibt es noch die feinen Balladen "Farmers Lament" und "Time" und die runden das stimmige Gesamtbild ab. Doch auch hier muss man sich an die leicht im Ton kippende Stimme gewöhnen.
Insgesamt gestalten diese in Einheit mit der Musik irgendwie ein Bild, das vor dem geistigen Auge entsteht, vielleicht von der trockenen Weite des amerikanischen Südwestens und seinen Menschen.
Am stärksten kommt das für mich zum Ausdruck beim absoluten Lieblingssong "Rio Grande", der wie eine Hymne der Heimat klingt. Da wird mir so richtig warm ums Herz, ein Track, den man problemlos in die lange Reihe zeitloser Musik packen könnte. (»That old river flows down to the sea, so many years washed away. And so it goes…«) Ach ja, alles ist vergänglich…
Line-up:
Burton Jespersen (acoustic guitar, lead vocals)
Dick Morrison (electric bass)
Mark Bennett (drums)
Don Richmond (electric guitar, pedal steel, acoustic guitar, bottleneck slide, tremolo electric guitar, Weissenborn slide guitars, dobro, native flute, maracas, violas, background vocals)
Jennifer Peterson (background vocals)
John Carey (harmonica)
Jimmy Stadler (piano, electric guitar)
Marty Grebb (organ)
Michael Hearn (acoustic guitar)
Don Conoscenti (electric guitar)
Andy Byrd (organ)
Mark Eaglehart (acoustic guitar)
Ezra Idlet (acoustic guitar)
Tracklist |
01:Any Road (Jesperson/Ahlbertz)
02:James (Jespersen/Travis)
03:Barrel Of Rain (Hart)
04:L.A. Blues (Jespersen)
05:I Don't Care (Jespersen)
06:Redwood Song (Jespersen/Stonguhum)
07:Time (Jespersen)
08:Red Truck Wine (Jespersen/Averitt)
09:Farmers Lament (Nelson)
10:Rio Grande (Jespersen)
11:No Flies On Me (Jespersen)
12:Gone Again (Edwards/Kell)
13:You Must Not Be Drinkin' Enough (Kortchmar)
14:Gravity (Castleman)
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