Danko Jones / Never Too Loud
Never Too Loud Spielzeit: 38:22
Medium: CD
Label: Bad Taste/Soulfood, 2008
Stil: Rock


Review vom 01.02.2008


Jürgen B. Volkmar
1996 in Kanada gegründet, hat das Trio um den Namensgeber, Gitarristen und Sänger Danko Jones sich dem harten Weg verschrieben, und der bedeutet, Bekanntheit durch pausenloses Touren in über 30 Ländern auf 5 Kontinenten.
Und die Triebfeder, um dieses unheimliche Arbeitspensum durchzuhalten, heißt Rock, satt und unverfälscht, rau und markant, sowie mit jener unverwechselbaren Attitüde, Songs zu schreiben, die lange im Gedächtnis haften bleiben.
Alben wie "Born A Lion" und "We Sweat Blood" atmen den unverfälschten Rock mit jeder Note aus und Danko Jones haben sich auch mit ihrem neuen Output "Never Too Loud" diesem Weg verschrieben.
Ebenso unermüdlich wie in ihrem Tour-Pensum, zeigen sie sich auch mit ihren Veröffentlichungen. Nachdem erst im letzten Jahr mit "Sleep Is The Enemy" das letzte Werk in voller Länge erschienen ist, haben die Kanadier wieder mit einem akustischen Lebenszeichen an ihre stetig wachsende Fangemeinde auhorchen lassen. Zu laut? Niemals! So könnte die deutsche Übersetzung für das neue Album lauten, das wieder in typischer Danko-Manier Uptempo Songs mit druckvollen Rhythmen und satten Hooklines verbindet.
Eigentlich alles beim alten und doch wieder nicht. Erlebte Stories werden genial in die Kompositionen eingebunden und bei einigen Tracks schleicht Retro-Flair durch das Album, das von keinem Geringeren als Produzentenlegende Nick Raskulinecz, der schon Rush, Foo Fighters, Stone Sour und anderen Berühmtheiten, den richtigen Rahmen verpasste.
Straighte Losgehnummern wie "Code Of The Road" , "Let's Get Undressed" und "Your Tears, My Smile" sind ebenso zu finden, wie der staubige Stoner-Mammut-Track "Forest For The Trees", der von Stoner-Ikone John Garcia mit entwickelt wurde. Alles wirkt erdig und vor allem ehrlich. Die richtige Portion Sleaze wird bei "King Of Magazines" und "Ravenous" mit den richtigen organischen Klängen, solide rockend verbraten.
Auch Countryklänge haben erstmalig mit "Take Me Home" Einzug gehalten und wie sollte es anders sein, erzählt wird nicht nur irgendeine belanglose Geschichte über den Touralltag, sondern beinahe eine ambitionierte Truckerouvertüre, die sich nahtlos in das Gesamtkonzept einfügt. Auffällig ist immer wieder, wie ein Höhepunkt sich an den anderen klammert, ohne den Wiedererkennungswert zu verlieren. Danko röhrt, stöhnt und schreit einen mitreißenden Refrain nach dem anderen. Der Mann speit die Ideen nur so aus sich heraus. Zeitweise meint man Phil Lynott zu hören, dichte Basslinien erinnern an Thin Lizzy und es erstaunt, wie frisch Rock immer noch klingen kann. Es groovt und rockt und die Hooklines gefallen im Duett mit den direkten Gesang-Parts des Shouters, der wirklich niemals zu laut sein kann.
Das ist auch als CD gepresst, Sound direkt von der Bühne herab. Man spürt förmlich die Gitarren-Hooks und pure Musikalität und und verfällt dabei der Vision, dass sich Danko Jones schwitzend und gleichzeitig Töne spuckend auf dem Boden windet. Es fällt auf, dass die melodische Seite deutlich favorisiert ist und somit eine solide Weiterentwicklung stattgefunden hat und die Energie, die bis jetzt jedes Album dominiert hat, auch diesmal den richtigen Weg nimmt. Danko Jones legen damit einen weiteren Baustein zu einer gesunden Weiterentwicklung in Richtung satter Grooves und mitreißender Gitarrenmelodien.
Ein Album ohne Schwächen und mit deutlichem Hinweis darauf, dass purer Rock, elementar und urwüchsig dargebracht, nichts von seiner Anziehungskraft und Faszination verloren hat. Danko Jones hinterlassen dank ihrer Machart, multidimensionale Eindrücke im Lager der Rockoberliga.
9 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Danko Jones (vocals, guitar)
John Calabrese (bass)
Dan Cornelius (drums)
Tracklist
01:Code Of The Road
02:City Streets
03:Still In High School
04:Take Me Home
05:Let's Get Undressed
06:King Of Magazines
07:Forest For The Trees
08:Your Tears, My Smile
09:Something Better
10:Ravenous
11:Never Too Loud
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