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Florence Joelle / Stealing Flowers
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In Paris wurde Florence Joelle geboren - heute lebt sie in London. Ihre erste Platte war "Kiss Of Fire" und wurde 2011 veröffentlicht. Nun folgt das zweite Album. Ihre Musik bezeichnet die Künstlerin als »Blues merged with gypsy jazz exotica and sprinkled with a hint of rockabilly.« Und in der Tat sagt sie damit aus, dass eine Vielfalt von Einflüssen zu erwarten ist. Dabei ergibt sich aus der Trackliste, dass bis auf drei Titel alles Eigenkompositionen sind. Insofern hat Joelle die Einflüsse alle aufgesogen, umgesetzt und nicht nur Fremdtiteln ein neues Gewand verpasst, wie es zum Beispiel auf sehr interessante Art und Weise bei "Caravan" umgesetzt worden ist! Hier bringt die Pedal Steel einen Hauch Hawaii in den Big Band-Titel von Duke Ellington.
"ESP" ist einer der 'Exoten' der Platte. Mit Perkussion und tupfenden Drumsounds schwebt das Lied fast schon mit afrikanischem Flair dahin und verliert sich dabei auf dem Weg von Afrika auch ein wenig in New Orleans, dem Ort, an dem der Begriff Fusion ohnehin groß geschrieben wird, und lässt ein wenig Voodoo aufblitzen!
Auf Track sechs fließen scheinbar spanische Flamencoeinflüsse ein - auf "Coucou", auf Französisch gesungen, halten Elemente des Gypsy Jazz Einzug. Rumpelnder Sound auf "The God Of Things", der sich im Laufe des Songs auflöst und mich dann ein wenig an die Atmosphäre von "White Rabbit" von Jefferson Airplane erinnert, schunkelnde Klänge beim "Dreamer Man" mit Latin Flair, Rhythm & Blues beim Klassiker "Is You Is Or Is You Ain't My Baby" und Blues beim diesbezüglich naheliegenden Song "29 Bus Blues" und vieles andere mehr ergeben eine quicklebendige Melange, die ganz einfach dazu einlädt, sich an der Darbietung zu erfreuen, derart leicht, locker und unbeschwert schwebt die Musik daher.
Dabei sind es doch gerade bei einigen Titeln die Texte, die ganz im Gegenteil von weniger erfreulichen Geschehnissen berichten. Track zwei erzählt von einem brutalen Überfall in einem Bus in London. Der sechste Titel behandelt die Abschiebung von Roma aus Paris im Jahre 2010, während der Regierungszeit Sarkozys. Und "God Of Things" beschäftigt sich mit Ausschreitungen in London im August 2011. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass "How Many Chickens Are You Missing Today?" für die CD-Zusammenstellung "Roma Rights" von Amnesty International verwendet worden ist.
Florence Joelle verfügt über eine sehr ungewöhnliche Stimme, die sehr eigenständig in ihrem Ausdruck ist, gleichwohl jedoch durchaus Spuren der Gesangsweise von Kolleginnen wie Eartha Kitt oder Imelda May aufweist. Das alles wird in einen betörenden Retro-Sound aus Blues, Jazz, Latin, Rhythm & Blues, Musik aus New Orleans, Cha Cha Cha, Mambo und Rock'n'Roll verpackt! Es schwingen sowohl die Vierziger, die Fünfziger als auch die Sechziger mit, in ein neuzeitliches Gewand gepackt, kräftig durchgerührt und zu einem recht eigenständigen Sound vermischt, ohne dass die Einzelelemente allein dastehen würden.
Mit einem weiteren Zitat möchte ich abrunden; es stammt von Michael Dregni und ist im Vintage Guitar Magazine zu lesen: »Florence Joelle sings Rock'n'Roll like Billie Holiday might, croons a torch ballad as Wanda Jackson may, and spices all with a bit of Patti Smith attitude.« Wie wahr!
Line-up:
Florence Joelle (vocals, harmonica - #1,2,7,8) Paul Seacroft (lead guitar, lap and pedal steel guitar - #4,5,11) Chris Campion (bass, acoustic guitar - #5-7, piano - #5,10) Arthur Lager (congas, bongos, drums, castanets, clave, maracas) Matt Jackson (snare drum - #1,2,4,7-9,11,12, piano - #10) Ana Bon-Bon (additional vocals - #7) Fiona McElroy (additional vocals - #7) Jo Sims (additional vocals - #7) missfred (additional vocals - #7)
Externe Links:
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