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Jack-Knife
feat. John Wetton & Richard Palmer-James I Wish You Would + Monkey Business
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Die vorliegende Doppel-CD ist gleich in mehrfacher Hinsicht ärgerlich. Progressiv orientierte Musikfreunde, die bei den Namen John Wetton und Richard Palmer-James hellhörig werden und sofort an King Crimson denken, sollten ihre spontane Begeisterung besser etwas zügeln.
Bei Wettons Namensnennung schrillen bei mir persönlich sämtliche Alarmglocken gleichzeitig - zu oft haben musikalische Elaborate dieses Hansdampf in viel zu vielen Gassen bei mir schon Stirnrunzeln mit anschließenden Migräneattacken ausgelöst.
Jack-Knife war 1979 ein kurzlebiges Projekt der beiden, das mit "I Wish You Would" ein einziges Album zeitigte. Knapp zwanzig Jahre später fegten Wetton und Palmer-James dann die Archive durch und veröffentlichten das, was in verschiedenen Sessions der beiden (zwischen 1972 und 1997) hinten runtergefallen war, als ziemlich absurde Raritätensammlung auf "Monkey Business". Womit wir schon inmitten der Ärgerlichkeiten wären... Diese Doppel-CD wirkt wie mit heißester Nadel gestrickt. So wird via Cover und Booklet der Eindruck erweckt, das 1979er Album wäre 'Jack-Knife' betitelt gewesen. Nicht der kleinste Hinweis auf den wahren Titel ist zu finden: "I Wish You Would". Verdammt, Leute - die BAND hieß Jack-Knife!!! Weiter geht's mit dem Booklet: Hier hat man das Booklet von "Monkey Business" weitgehend 1:1 übernommen. Auf einer einzigen Seite wurden dagegen die allerwichtigsten Infos zu 'Jack-Knife' aka "I Wish You Would" zusammengestoppelt.
Das größte Ärgernis ist allerdings das Wichtigste überhaupt: die Musik. Wer auf "I Wish You Would" Progressive Rock, Classic Rock oder wenigstens AOR erwartet, wird herb enttäuscht. Im Prinzip ist das ein durchgestyltes Blues-Album, bei dem Mütterchen Blues bis zur Unkenntlichkeit mit Glam- und Pop Rock der Siebziger geschminkt wurde.
Am besten kommt da noch der Titelsong zum Auftakt weg - fein groovender Latin Rock der Marke Santana mit einer flirrenden Hammond nach Gregg Rolie-Art. Danach platzt Chuck Berrys Rock'n'Roller "Too Much Monkey Business" ins bereitstehende Fettnäpfchen. Willie Dixons "You Can't Judge A Book" erinnert mich an irgendeine Band aus meinen vergilbten Jugendzeiten in Ilja Richters "Disco 71" - kann mich beim besten Willen nicht erinnern... ist aber eigentlich völlig Wurst. Das Riff von "Confessions" wurde ziemlich frech bei Cocaine geklaut. Ein klein wenig Manfred Mann's Earth Band ("Eyesight To The Blind"), einen Hauch Doobie Brothers ("Mustang Momma") oder ein völlig verhunzter John Lee Hooker ("Dimples") - ich kann nur raten: Finger weg! "Monkey Business", die zweite CD, kann man eigentlich nicht am Stück hören, ohne abwechselnd Herzrasen oder Ohrensausen zu bekommen. Hier handelt es sich um Songfragmente und Ideenfitzelchen, zusammenhanglose Ausschnitte aus Studiosessions, Demo Takes, kurz: bislang unveröffentlichte Grausamkeiten. Das ist in etwa so, als wenn ich meine besten Freunde zum Pizzaessen einladen, zuvor endlich mal wieder die Küche durchfegen und mit dem Kehricht eine 'Pizza Chef' kreieren würde...
Hörenswert sind allenfalls die Live-Takes: "The Night Watch" (Wetton live und solo in Rio, 1991) und "Book Of Saturday" (dito in Osaka, 1994). Auch die zweite Version von "Cologne 1977" - endlich mal ein fertiger Song - schmeichelt sich sehr angenehm ein. Was das alles soll? Vielleicht Geld verdienen?? Hier sollte man sich wirklich gut überlegen, ob man das Portemonnaie zücken möchte...
Line-up:
"I Wish You Would": John Wetton (vocals, bass, keyboards) Richard Palmer-James (guitars) John Hutcheson (Hammond organ, piano, backing vocals) Curt Cress (drums, percussion) "Monkey Business": Keine Angaben
Externe Links:
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