Janina & The Deeds, oder, wenn man vom Originalnamen ausgeht:
Janina Dietz, die einfach in 'Deeds', weil es in Englisch besser rüberkommt, umgenannt wurde. Aber nicht dabei an
AC/DCs "Dirty Deeds" usw. denken, denn eine Ähnlichkeit wäre nur bei der Gattung Rock zu finden. Gegründet 2010 erreichte die Single "Bye Bye Bye" aus dem Waschmittel-Werbespot von Ariel, der täglich in Deutschland, der Schweiz und in Österreich gesendet wurde, zumindest einen akustischen Bekanntheitsgrad. Live-Auftritte in Berlin, Hamburg und Brandenburg, auch mit den nicht gerade unbekannten Rock-Größen
Jimi Jamison (
Survivor) und
Jenna-Sanz-Agero von
Vixen haben dazu beigetragen, dass die Band überregionale Bekanntheit erreichte. Ihr erstes Album "Last Girl Standing", gemastert vom fünffachen Grammy-Gewinner
Gavin Lurssen aus L.A., war auch in den US-Plattenregalen zu finden. Ebenfalls in den USA fanden mehrere Gigs u. a. beim Rock And Pop Masters in Florida statt, bei denen sich die Gelegenheit ergab, vor 10 000 Zuschauern zusammen mit
Kool & The Gang und den
Spin Doctors auf derselben Bühne zu spielen.
Das neue Album "II" folgt ganz der Tradition der letzten Single-Auskopplung "The Crown Of Life" und verfügt über ein nicht zu unterschätzendes Hitpotenzial für Fans dieser Mucke. Rockig und eingängig ist die beste Beschreibung für das gesamte Songmaterial. Produzent und Gitarrist Robert Papst hat nichts ausgelassen, um angesagten internationalen Ansprüchen gerecht zu werden. Teilweise wurden die Tracks in den USA aufgenommen und tragen dazu bei, dass der Sound an keiner Stelle in Belanglosigkeit abgleitet. Auffällig und einprägsam ist in jeden Fall die Stimme der Frau am Mikro, die damit sich auch im internationalen Vergleich gut positionieren kann. So finden Schmusenummern wie auch gitarrengeladene Passagen zu einer eindrucksvollen Dynamik.
Alben dieser Art findet man heute nicht mehr allzu häufig. Das liegt vor allem daran, dass das Genre Pop Rock seinen Höhepunkt schon lange hinter sich hat. Die 80er- sowie die 90er-Jahre, in denen
Robin Beck,
The Go-Go's,
The Bangles und viele andere ihre größten Erfolge feierten, gehören schon lange der Vergangenheit an.
Janina & The Deeds lassen im direkten Vergleich dazu vor allem eines vermissen: Eingängigkeit und Wiedererkennungswert, den die erwähnten Bands, zusammen mit markanten Produktionen und hohem Hitpotenzial, alle gemeinsam hatten. Das soll keine Abwertung darstellen, denn dieses Album ist zweifellos auf hohem Niveau eingespielt, aber es ist gleichzeitig auch deutlich vergangenheitsorientiert. Songs wie "Shock", "Lover" oder "By Your Side" verfügen zwar über einen gewissen Reiz, verschwinden allerdings, nachdem der letzte Ton verklungen ist, komplett aus dem Gedächtnis. Ausnahmen sind "The Crown Of Life", dem man einen Ohrwurmcharakter nicht absprechen kann und das als Single in den Charts für Aufmerksamkeit sorgte.