Nicht einmal zwölf Monate später legt das Septett (!) mit "Astral Sabbat" - nach wie vor über Svart Records - eine Drei-Track-EP nach. Die neuen Tracks schielen noch mehr in Richtung 60er als das Material des Debüts, die zuvor stellenweise vorhandenen Doom-Elemente sind mehr und mehr psychedelischen Soundtrips gewichen. Der eingängige Titeltrack überrascht jedoch erst einmal mit einer Mischung aus obskuren, aber dennoch songdienlich eingebauten Surf-Gitarren und prägnanten Hammond-Sounds, garniert von Jess' tiefer, beschwörerischer Stimme. Mit dem straighten Psych-Rocker "Long And Lonesome Road" wird den holländischen 60s-Rockern Shocking Blue (Anyone remember "Venus"?) Tribut gezollt. Man könnte glatt meinen, es sei ein Song aus eigener Feder. Abgeschlossen wird die EP mit dem knapp viertelstündigen Schlusstrack "More Than Living", welcher ganz klar das Highlight dieses Quickies darstellt.
Zwischen ruhigen, gefühlvollen Passagen, ungezügelt ausufernden Psychedelic-Trips, flott nach vorne rockenden Parts und nahezu perfekt ausgebreiteten Hammond-Teppichen (in allerbester
Jon Lord-Tradition...) wird hier jeder Retro-Rocker in den siebten Himmel geschickt. Die Scheibe ist mit einer sehr warmen und dynamischen, dennoch druckvollen Produktion von
Tore Stjerna (u.a.
Watain,
Tribulation,
Portrait) gesegnet, die sich natürlich am Allerbesten auf hochwertigem Vinyl wiedergeben lässt. Dieses ist konsequenterweise nur in limitierter Stückzahl erhältlich und kann in mehreren Farben, aber auch in schlichtem Schwarz ergattert werden. Aber keine Sorge: "Astral Sabbat" gibt es natürlich auch auf CD und - extra für Kulturbanausen! - als digitalen Download. Vergesst jedoch nicht: Handgemalte, detailreiche Albencover wie beispielsweise dieses künstlerische Kleinod können auf mickrigen iPod-Bildschirmen nur sehr schlecht ihre ganze Magie entfalten! Weshalb wir wieder beim ersten Vorschlag angelangt wären...