Jettblack / Raining Rock
Raining Rock Spielzeit: 54:55
Medium: CD
Label: Spinefarm Records/Universal, 2012
Stil: Hard Rock

Review vom 28.06.2012


Alexander Mathias
"Raining Rock", so nennt sich der brandaktuelle Longplayer der 2007 in Wycombe, Buckinghamshire gegründeten Hard Rock-Formation Jettblack.
2010 wurde der Erstling "Get Your Hands Dirty" von den Kritikern teilweise noch mit gemischten Gefühlen bewertet. Dennoch sprach man Jettblack einiges an zukünftigem Potential zu.
Mit "Raining Rock" stellen die Vertreter der harten Mucke aus England ihr Licht nun erneut nicht unter den Scheffel. Dreizehn leidenschaftlich geschmiedete Hammersongs sind das Ergebnis.
Das Rad haben Jettblack dabei nicht neu erfunden, schließlich haben sie sich dem Hard Rock verpflichtet. Doch diesen Job erledigen sie verdammt gut. Der erste Hördurchgang von "Raining Rock" führt bereits nach wenigen Sekunden zu einem fröhlichen Mitwippen, was sich im Verlaufe der CD deutlich steigert, bis langsam aber sicher muskelkaterverdächtige Regionen erklommen werden.
Schnell werden Erinnerungen an Def Leppard, Skid Row oder Judas Priest wach, wenn Jettblack heftig auf die Tube drücken. Fette Riffs und wuchtige Drums in Kombination mit den Reibeisenstimmen der beiden Gitarristen Will Stapleton und Jon Dow erzeugen eine Stadionatmosphäre, wie man sie in den Achtzigern erleben konnte, als breitbeiniges Posen und Bratzgitarren die Menge zum Kochen brachten.
Jettblack haben zwar von etlichen Vorbildern ein paar Scheiben abgeschnitten und diese in ihre Kompositionen einfließen lassen, respektive zitiert. Trotzdem wirkt "Raining Rock" in keiner Sekunde wie das Werk einer Coverband.
Erfrischende Vielfalt und eine unbändige Leidenschaft stehen bei Jettblack im Fokus und verleihen dem Silberling eine Würze, die man bei manch anderer Produktion bitterlich vermisst. Solides Handwerk und abwechslungsreiches Songwriting gehen Hand in Hand, was den Spaßfaktor beim Hören in den Vordergrund rückt. Knapp 55 Minuten Spielzeit tragen ebenfalls dazu bei, dass der Zauber nicht schon nach kurzer Zeit verpufft.
Natürlich darf auf "Raining Rock" auch eine Ballade nicht fehlen. "Black Gold" übernimmt diese Funktion und beweist mal wieder, dass gerade die härtesten Kerle die zuckersüßesten Schmachtnummern erschaffen können.
Als Bonustrack gibt es zum Schluss nochmal den Opener "Raining Rock", diesmal mit tatkräftiger Unterstützung von Udo Dirkschneider, dem dieser Kracher regelrecht auf den Leib geschneidert ist. Eine spannende Symbiose, von der man sich auch in Zukunft manches Schmankerl versprechen könnte.
"Raining Rock" ist einerseits ein absolut partytaugliches Album, andererseits lädt es auch gerne dazu ein, einfach mal zwischendurch gehört zu werden.
Sicherlich wird es auch Stimmen geben, die besagen, dass "Raining Rock" wenig Innovatives zu bieten hat. Klar, wie eingangs erwähnt, erfinden Jettblack das Rad nicht neu. Irgendjemand muss sich ja auch darum kümmern, die alten Fahnen hochzuhalten. Genau das ist Jettblack rundum gelungen. Musik für den Bauch und nicht für den Kopf, jede Sekunde auf den Punkt gebracht und mit Herzblut dargeboten.
Jetzt bleibt abzuwarten, was Jettblack noch alles zu bieten hat. Wenn es auf diesem Weg weitergeht, ist der Platz für die dritte Scheibe im CD-Schrank bereits reserviert.
Line-up:
Will Stapleton (vocals, guitar)
Jon Dow (vocals, guitar)
Tom Wright (bass)
Matt Oliver (drums)

Udo Dirkschneider (vocals - #14)
Tracklist
01:Intro
02:Raining Rock
03:Less Torque, More Thrust
04:Prison Of Love
05:System
06:Black Gold
07:Something About This Girl
08:Sunshine
09:Temptation
10:Never Gonna Give It Up
11:In-Between Lovers
12:Side Of The Road
13:The Sweet And The Brave
14:Raining Rock (feat. Udo Dirkschneider)
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