The Jim Jones Revue / Here To Save Your Soul
Here To Save Your Soul Spielzeit: 25:44
Medium: CD
Label: Cargo Records 2009
Stil: Punk Rock Blues

Review vom 26.11.2009


Mike Kempf
Fünf britische Musiker kommen auf die Idee eine Platte zu produzieren, die sich von der Masse an musikalischen Tonträgern extrem hervorheben soll. Wie soll man sonst auf den Gedanken kommen, Punk und Rock mit Blues zu vermischen? Zumindest die Spielzeit von knapp sechsundzwanzig Minuten ist schon mal extrem ungewöhnlich. Ob sie aber damit den Konsumenten zum Erwerb des Silberlings beeinflussen können? Ich wage es zu bezweifeln! Doch die Konstellation einen Cocktail mit unterschiedlichsten Stilrichtungen zu kreieren, erweckt mein Interesse.
Den Opener "Rock N Roll Pyschosis" muss ich mir gleich dreimal reinziehen! Der Track kommt so krass und heftig daher, dass ich wirklich fast 'ne Psychose davontrage! Es ist, als ob ich in Opis Keller eine alte verrottete Schellackplatte gefunden hätte, dessen Tonqualität stark gelitten hat. Normalerweise würde hier der Müllschlucker warten, doch da es erst der Anfang ist, mixe ich mir einen Aspirin-Drink und weiter geht's. Wow, nun wagt sich die Band sogar an den großen Elvis heran und präsentiert "Big Hunk O' Love". In der Tat kann man, trotz weiterhin schlechter Tonqualität, Jimis Gesang als gut bezeichnen, auch die Instumentalisten beweisen, dass sie musikalisches Verständnis besitzen. Dass Jimi es aber auch anders kann, unterstreicht "Cement Mixer". Hier brüllt er so heftig gezerrt ins Mikro, dass ich gefühlsmäßig erahne, wie der 'Zement-Mischer' gleich auf mein Hirn stürzt!
Die Band traut sich was und hat sich nun Little Richard vorgeknöpft! "Good Golly Miss Molly" heißt das Teil, welches ziemlich brutal aus den Boxen scheppert, wobei Elliot am Piano sogar gekonnt aufspielt! Nach der Halbzeit bin ich eigentlich schon völlig geschafft, doch es gilt weiterhin die Zähne zusammenzubeißen! Auch "Princess And The Frog" und "Freak Of Nature" weichen keinen Zentimeter vom eigenwilligen Stil der englischen Band ab, dagegen wirkt "Burning Your House Down" glatt wie ein Weichspüler! Zwar wird immer noch alles äußerst extrem geschrubbt, doch hört man hier sogar mal die einzelnen Spielgeräte heraus, die bei diesem 'Blues' gut harmonieren. Zum Schluss gibt's noch "Elemental" auf die geschundenen Löffel. In knapp drei Minuten wird einem das Nervensystem zum x-ten Mal auf eine harte Probe gestellt! Ich könnte mir gut vorstellen, dass man diese Tonkonserve als perfektes Impfserum gegen die Schweinegrippe einsetzen könnte, denn die Platte kann, da bin ich mir sicher, selbst resistente Viren vernichten.
Fazit: Etwas Vergleichbares habe ich noch nicht gehört. Nichts gegen experimentelle Musik, da gibt's sicherlich ein breites Publikum, das für solche Extremfälle sehr empfänglich ist. Was mich letztlich abschreckt, ob gewollt oder ungewollt, ist die schlechte Tonqualität. Da bleibt es zu hoffen, dass es vielleicht nur an der Promoscheibe lag, die meinen Amp zur Verzweiflung brachte. Am besten, der Interessierte nutzt den MySpace-Link um über die diverse Hörproben selbst zu urteilen.
Line-up:
Jim Jones (vocals, guitar)
Rupert Orten (guitars)
Elliot Mortimer (piano, keyboards)
Gavin Jay (bass)
Nick Jones (drums)
Tracklist
01:Rock N Roll Psychosis
02:Big Hunk O' Love
03:Cement Mixer
04:Good Golly Miss Molly
05:Princess And The Frog
06:Freak Of Nature
07:Burning Your House Down
08:Elemental
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