Johnboy / Angelfire
Angelfire Spielzeit: 45:02
Medium: CD
Label: Anstreet Records, 2009
Stil: Hard Rock


Review vom 07.09.2007


Gunnar Körner
Hallo zusammen, also ich weiß nicht so recht, warum sich keiner der anderen werten Kollegen aus der schreibenden Zunft um diese Scheibe gerissen hat, aber das kann mir auch relativ schnurz-piep-egal sein, denn so komme ich ja in den Genuss, euch, der geschmackssicheren Leserschaft, diese wunderbar rotzig-rockige Scheibe vorstellen zu dürfen.
"Angelfire" ist das erste komplette Album dieses Saarländer Trios, das sich 2005 gegründet hat. Und es tut so gut, zu hören, dass der deutsche Untergund mal so ein richtig ehrliches, basisches, ja im positivsten Sinne simples (weil auf das wirklich nur Notwendige reduziertes) energiereiches Rockalbum ausspuckt. Ja, hier gibt es eine Gitarre, Schlagzeug, Bass und rauen, dreckigen Gesang. Es gibt nur wenig Verzerrung, keine überladenen Effekte, eine kraftvolle, dennoch nicht zu glatt gebügelte Produktion, fetten Gitarrensound mit der richtigen Portion Schmutz.
Als Gimmick kommen lediglich kurz bei der Powerballade "The Theme" Piano, Flöte und weiblicher Gesang zum Tragen, sowie eine nette Trompeteneinlage bei "The Last Ride". Sonst regiert hier nur satter Hard Rock, der auf einfachen, aber einprägsamen Basslinien, toller Gitarrenarbeit und abwechslungsreicher Schlagzeugarbeit aufgebaut ist. Dazu kommt noch ein guter Schuss punkige Attitüde in den Songs, wie es im vergangenen Jahrzehnt vor allem diverse schwedische Bands vorgemacht haben, Truppen wie die Hellacopters haben hier eindeutig ihre Spuren im Sound hinterlassen. Nachzuhören im Titeltrack "Angelfire" und dem Song "Picture". Aber auch schleppende, groovige Strukturen wie bei "Second Time" haben sich eingeschlichen.
Tja, nun weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so wirklich, warum das Ganze hier so dermaßen geil gelungen ist, dass ich die Scheibe immer wieder in den heimischen Player schieben möchte. Im Prinzip gibt es hier nicht wirklich etwas Neues, aber das ist verdammt gut gemacht. Sind es kleine, spielerische Details? Diese ehrliche, basische Ausstrahlung, die von den Songs ausgeht? Hier sind wir dann wieder bei: Ist auch schnurz piep egal, das Ganze hat Eier und Wiedererkennungswert und ist einfach nur spitze.
Gute Nacht Johnboy, ich hoffe, man sieht sich mal an der Live-Front. Denn da gehört eure Musik eindeutig hin.
Tracklist
01:Angelfire
02:Level 7
03:Picture
04:Second Time
05:Wrong Side Out
06:Blindfolded
07:The Theme
08:Backyard City
09:Turm The Wheel
10:Burn
11:Rock`N`Roll
12:Down
13:The Last Ride
14:Go (Bonustrack)
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