Die seit 2002 existierende Band Jupiter Jones schmeißt Ende Mai 2009 mit "Holiday In Catatonia" ihr neustes Werk in die Plattenläden. Die saarländischen Indie-Rocker mit Punk-Einfluss präsentieren ihre neue CD deutschsprachig, was dem Zuhörer aus unserem Lande zu Gute kommt. Auch instrumental kann das Quartett absolut überzeugen. Zwar gibt's es hier keine sonderlichen musikalischen Ausbrüche, die ein Ausrufezeichen verdient hätten, doch im Gesamtbild kommt die Truppe sehr harmonisch rüber, auch wenn sie im Eröffnungssong "Das zu wissen" mit Textpassagen wie »Hallo Angst Du Arschloch« nicht gerade jugendfrei rüberkommt. Doch spürt man hier förmlich ihr Punker-Herz.
"Das Jahr in dem ich schlief", könnte ein Top-Hit werden. Nicolas' tolle Stimme wird schön rockig von den Begleitmusikern unterstützt. Der Silberling kommt einem spätestens nach "Was anders war" ziemlich vertraut rüber, und man könnte meinen, dies oder das schon mal gehört zu haben.
"Eine Landjugend" besticht durch anspruchsvollen Text und wird wieder mit reichlich Punk sowie erstklassigen Bläserattacken gewürzt. Auf dem Tonträger werden verschiedene Themen behandelt, wie das älter werden in "Der Tag an dem ich mich offiziell alt fühle" oder "Da Leiden hier Leiden". Bei anderen Songs wird dem Zuhörer empfohlen, dass man in düsteren Zeiten nicht den Kopf hängen lassen soll. Jana Pallaske sorgt als Gastsängerin mit ihren Gesangseinlagen bei "Nordpol / Südpol" für ein wohliges Gefühl. Folgende Tracks wirken alle ansprechend, vorausgesetzt man ist Liebhaber von einem Gemisch aus Punk und Indie Rock.
"Wer winkt hier eigentlich wem" kann ich als weiteren Anspieltipp empfehlen. Eine schöne Deutsch Rock-Nummer im Stile von Xavier Naidoo sehr gefühlvoll vorgetragen. Zum Schluss wird's mit "Und dann warten" noch recht besinnlich, ein Track, bei dem Nicolas Gesang von einer Akustikklampfe begleitet wird.
Letztlich versucht die Band mit anspruchsvollen Texten den Konsumenten zu beeindrucken. Das erscheint mir zum Teil auch gelungen. Ob aber Textzeilen wie »Hallo Angst Du Arschloch«, oder »Die nächste Straße die gleichen Gesichter« für anspruchsvoll erachtet werden sollen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Rein musikalisch war es auch nicht von schlechten Eltern, ohne jedoch etwas Herausragendes geleistet zu haben. In der Gesamtheit ist ihnen ein gutes Album gelungen, das seiner Zielgruppe gefallen wird. Ein Reinhören halte ich für angemessen, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen, ob der Tonträger in dem einen oder anderen CD-Regal einen Platz findet.
Line-up:
Nicolas Müller (vocals, guitar)
Sascha Eigner (guitar)
Andreas Becker (bass)
Marco Hontheim (drums)
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01:Das zu wissen
02:Das Jahr in dem ich schlief (feat Oliver Rohrbeck)
03:Was anders war
04:Eine Landjugend
05:Norpol / Südpol (feat. Jana Pallaske)
06:Er lässt doch immer alles fallen
07:Du und Jörg Haider (feat. Ingo Donat)
08:Da Leiden hier Leiden
09:Wer winkt hier eigentlich wem
10:Heute ist der erste Tag an dem ich mich offiziell alt fühle
11:Und dann warten
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