Lynn Jackson & Chris Boyne / The Acoustic Sessions
The Acoustic Sessions Spielzeit: 48:36
Medium: CD
Label: Busted Flat Records, 2015
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 08.04.2015


Wolfgang Giese
Nein, das ist nicht Mrs.Greenbird , wenngleich die Stimme von Lynn Jackson mitunter so klingt die jene von Sarah Nücken, zumindest im Eröffnungssong. Doch dieser anfängliche Eindruck relativiert sich im Laufe von "The Acoustic Sessions" - das heißt, bereits im zweiten Song kristallisiert sich dieser Sound, der stark an Country angelehnt ist, heraus, beide Protagonisten sich stimmlich unterstützend.
"The Acoustic Sessions", bereits der Plattentitel sagt es ja deutlich aus: Hier werden die Stöpsel gezogen. Unplugged liegt da in der Luft, aber die Pedal Steel wirft die rein akustische Ausrichtung dann doch über den Haufen.... stripped down, um diesen Ausdruck zu nutzen, reduziert in der Instrumentierung, das passt dann schon eher. So etwas kann oft dazu führen, dass die Essenz einer Musik herausgestellt wird, aber nur, solange Potential und Masse vorhanden sind, um überhaupt etwas reduzieren zu können. Lynn Jackson führt an, dass sie beabsichtigt habe, einmal ein Album mit einfach gestrickter Produktion einzuspielen, das ansatzweise auch so klingt, wie sie auf ihren Tourneeauftritten, die sie solo bestreitet. Hier sind es jedoch zwei Musiker, die ein Wörtchen mitzureden haben: Chris Boyne und Norman Blake, letzterer von Teenage Fanclub. Er hat das Album auch produziert.
Der Sound orientiert sich neben Einflüssen aus Country auch an Folk. Mitunter taucht eine Nuance Blues auf, Singer/Songwriter-Elemente bleiben auch nicht außen vor und somit passt alles wunderbar wieder in den Americana-Topf. Aber hier ist es Musik der besonderen Art, ein heimisches Wohnzimmerkonzert-Gefühl lässt einen beim Hören nicht los. Diese intime Wärme ist die eigentliche Stärke der Platte. Lynns Stimme kann mich nicht immer überzeugen und Chris sticht dann auch mehr als Duettpartner hervor, neben seiner Gitarrenarbeit und an anderen Instrumenten.
Diese Platte kann auch durchaus als Retrospektive angesehen werden, enthält sie doch Musik aus den letzten sechs Alben der Künstlerin. Um anzuknüpfen: Ja, Potential und Masse sind vorhanden - das Album ist durchaus gelungen.
Line-up:
Lynn Jackson (vocals, guitar)
Chris Boyne (vocals, guitars, harmonium, melodica, piano, harmonies)
Joe Dunn (national steel, electric guitar)
Scott Fitzpatrick (upright bass, mandolin)
Nick Storring (cello)
Steve Wood (pedal steel)
Wendy Wright (violin)
Norman Blake (shakers)
Tracklist
01:Coming Down (4:05)
02:Paper Airplanes (4:30)
03:Running (2:47)
04:When You Were Mine (2:24)
05:Wintersong (3:37)
06:Maria (3:44)
07:Mark The Spot (3:30)
08:Sweet Relief (4:03)
09:Scarecrow (3:40)
10:Soft Stars (3:26)
11:Devil (5:22)
12:Yellow Moon (3:36)
13:Run With Me (3:17)
(all songs by Lynn Jackson,
except #4 by Jackson MacLeod
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